1001 Ideen, wie du dich das ganze Jahr über im Gespräch hältst

MomPreneurs_Kreative_Pressearbeit

Die große Eröffnung ist vorbei, die Neuheiten wurden der Welt verkündet… doch wie findest du jetzt kontinuierlich weitere spannende Themen, die dein Unternehmen im Gespräch halten? Sei es ein Aufhänger für eine Pressemitteilung, eine Idee für einen Facebook-Post oder einen Unternehmens-Blogbeitrag – auch dein Projekt hält viele verborgene Themenschätze parat, die du mit ein paar leicht umzusetzenden Anregungen heben kannst. Besonders toll ist es natürlich, wenn du deine Firmengeschichte(n) mit aktuellen Aufhängern verknüpfst. Daher starte ich meine Anregungen für dich mit diesem Rat:

Sei up to date!

Lies täglich Zeitung oder Online-News, informiere dich querbeet durch alle Ressorts, was in der Welt passiert und worüber gesprochen wird. Dann fallen dir die Aufhänger fast in den Schoß. Headlines, Häppchen, Übersichten – das reicht ja bei vielen Themen erstmal aus, um auf dem Laufenden zu sein. Abonniere für weitere Anregungen auch die Newsletter toller (ausländischer) Konkurrenz.

Surf’ auf der Welle!

Es gibt immer wieder Ereignisse, über die die ganze Welt spricht und die man für ein bisschen Eigen-PR nutzen kann.

Hast du einen Babybekleidungs-Shop? Dann solltest du über Promi-Schwangerschaften informiert sein. Wenn das Geschlecht des erwarteten Babys bekannt ist, kannst du ein Foto vorbereiten, auf dem du eine passende Erstausstattung zeigst, ansonsten eine Unisex-Kollektion. Zur Geburt des Nachwuchses gratulierst du per Facebook-Post, dazu das Foto und ein, zwei witzige Sätze zu deiner Mode. Man kann das Ereignis auch zum Blogbeitrag ausweiten, je nach Bezug zum Promi.

Im Dezember kürt Pantone die In-Farben für das folgende Jahr. Außerdem wurden schon im Februar die Herbsttrendfarben definiert. Das kann spannend für dich sein, wenn du Produkte in verschiedenen Farbtönen verkaufst. Vielleicht ist eine „deiner“ Farben dabei und du kannst dich als Trendsetter geben – per Facebook-Post oder Blogbeitrag und toll arrangiertem Foto deiner Sachen.

Alle, die Mode und andere Designobjekte verkaufen, sollten natürlich die Fashions Shows im Blick behalten. Dann kannst du deine nächste Pressemeldung mit Sätzen wie „Höchst angesagt sind bei den Mailänder Schauen in diesem Herbst Ethnoprints. Prada, Armani und Dior machen es vor. Passend dazu haben wir…“ beginnen.

Du kannst Trends auch dazu nutzen, um dich davon abzuheben. Bietest du z.B. kindgerechte Apps oder ein Achtsamkeits-Coaching? Dann bist du quasi der „Anti-Trend“ zu Pokémon Go. Ein Reizthema, das mindestens ebenso soviele Leute blöd finden wie es Fans gibt. Ein Reizwort bleibt es dennoch und sichert beim Einstieg in deine Pressemeldung Aufmerksamkeit.

Finde deine Nische!

Als tollen Pool für Spezialmagazine liebe ich große Bahnhofsbuchhandlungen. Hier kannst du stundenlang in den für dein Business interessanten Zeitschriften blättern. Natürlich ließe sich das auch online recherchieren, aber es ist wichtig, die Publikationen auch mal in der Hand gehabt zu haben. Nicht immer sind alle Ressorts 1 zu 1 in der Onlineversion vertreten. Fachlich up to date zu sein, ist sowieso ein Muss, außerdem bekommst du ein Gespür dafür, wie Unternehmensstorys spannend erzählt werden – und in welche Rubrik genau du mit deiner Geschichte passen würdest.

Wie machst du ein Magazin auf dich aufmerksam? Frag’ dich telefonisch zum Redaktionssekretariat durch und bitte um die E-mail-Adresse des Ansprechpartners für Kinderthemen, Reise, Food etc – je nach deiner Branche. In der E-mail stellst du dich und dein Unternehmen vor, knackig auf den Punkt gebracht. Mache einen Vorschlag, in welcher Rubrik oder auf welcher Seite du dich siehst, vielleicht sogar zu welchem Anlass. (Übrigens findest du Redaktionspläne oft online unter den Mediadaten: Darin veröffentlicht sind die geplanten Themen für ein Jahr.) Schließe mit einem „call to action“ bzw. Angebot: das können Produkt-Samples sein, Rezensionsexemplare oder mehr Infos in Form von Pressetexten und Fotos. Nach 10 Tagen darfst du mit einem 1-Zeiler nachhaken, wenn du bis dahin keine Reaktion bekommen hast.

Wer über mehr Budget verfügt und bei wem es thematisch passt, kann über die Einladung zu einem Presse-Lunch nachdenken oder, je nach Produkt, zu einer Besichtung des eigenen Ateliers/der Fertigungsräume, gern verbunden mit einem Workshop.

Exkurs: Blogger Relations

Hier ist der Vorteil, dass der Blogger von heute auf morgen allein entscheiden kann, was er auf seine Seite heben möchte. Wichtig ist, dass du den Blog gut kennst und dein Produkt/Service wirklich wie die Faust aufs Auge zu ihm passt. Stell’ dich und dein Unternehmen kurz in einer individuellen E-mail vor, biete Rezensionsexemplare bzw. Produkt-Samples und/oder eine Gewinnspielkooperation an. Bedenke jedoch, dass vor allem die großen Blogger oft Honorar für Ihre Arbeit verlangen. Falls du kein Budget dafür hast, erwähne dies lieber gleich.

Du kannst dich dem Blogger auch als Experte für euer gemeinsames Spezialgebiet empfehlen und ihm einen Gastartikel anbieten. Dieser Beitrag darf natürlich nur exklusiv für ihn geschrieben sein.

Zeig’ Nähe!

Was alle Journalisten und Blogger wissen möchten, ist dein persönlicher Bezug zum Thema, dein Antrieb, deine Leidenschaft. Ein schönes Beispiel ist Mompreneur Tanja Michelis, Gründerin der Akustikbild-Manufaktur. Es war die Schwerhörigkeit ihres kleinen Sohnes, die den Anstoß fürs eigene Business gab: die Fertigung und den Vertrieb von schönen Schallabsorbern. Denn dank Schallabsorbern ließ sich die Akustik in ihrem riesigen, minimalistisch eingerichteten Wohnzimmer entscheidend verbessern – das gilt natürlich für kleine ebenso wie für große Ohren. Und schon hat man einen emotionalen Einstieg ins Thema, ein Bild vor Augen. Tanja erscheint nicht nur als Businessfrau, die sich mit Herzblut ihrem Projekt verschrieben hat, sondern auch als fürsorgliche Mama, die ihrem Kleinen ein optimales Aufwachsen ermöglicht – und das mit Style.

Geh’ mit der Jahresuhr!

Der Sommer ist die geburtenstärkste Zeit im Jahr: Tipps für Erstausstattung sind also im Spätfrühling angebracht, gefolgt von PR für Mama-Coachings.

Der Sommer ist aber auch Mückenstich- und Reisezeit – hast du Lotions, Mützchen, Reisebücher, Taschen, Bastelsachen für die Fahrt? Hier bietet sich eine Meldung mit viel Mehrwert für die reiseplanende Familie an.

Spätsommer ist Einschulungszeit: Passen deine Produkte in die Zuckertüte? Dann ist jetzt deine Zeit. Das können Snacks sein, Spielzeuge oder Bücher. Tipps für Einschulungsoutfits sind ein schöner Anlass für die Mode-Entrepreneurs unter euch. Nicht zuletzt können jetzt Event-Organisatorinnen mit Beispielen für eine tolle Familienfeier zum Schulstart glänzen.

Für MomPreneurs im Ernährungs-Business ist Erntedank ein wichtiger Termin.

Zu Halloween bietet es sich an, deine Produkte für ein Foto mit ein paar Grusel-Accessoires zu arrangieren und dies auf Facebook zu posten. Zum Valentinstag wäre dies entsprechend ein Romantik-Arrangement.

Wer einen internationalen Bezug hat und sich abheben möchte, nutzt auch die Feste anderer Kulturen als Anlass, z.B. das chinesische Neujahr (hier steht die Glücksfarbe Rot im Vordergrund) oder das indische Diwali – interessant für jeden, der mit Licht zu tun hat.

Tue Gutes & rede darüber!

Woher kommen deine Produkte, deine Materialien? Sind sie „bio“ oder umweltfreundlich? Ermöglichst du familienfreundliche Arbeitszeitmodelle? Nutzt du Solarstrom oder andere ressourcenschonende Technologien? Unterstützt du Projekte durch Spenden oder Patenschaften? Das alles sind Punkte, mit denen du dein Unternehmen in ein gutes Licht setzen und dich von anderen abheben kannst. Es gibt verschiedene Anlässe, die du als Aufhänger für dieses Thema nutzen kannst – vom Klimagipfel über die wiederkehrenden Debatten zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf bis hin zur Konsumorgie Weihnachten.

Fazit

Kreative Pressearbeit ist keine Zauberei. Auch du kannst das ganze Jahr über Anlässe zur Promotion deines Unternehmen finden, wenn du die Augen offen hältst. Gehe dabei ruhig auch von dir selbst aus – welches Ereignis, welcher Termin beschäftigt dich zur Zeit? Was interessiert dich? Du kannst dich auch im Familien- und Freundeskreis umhören und Fragen aufgreifen, die deine Liebsten umtreiben – vielleicht lassen sie sich zu einem Servicebeitrag über dein Business umwandeln, der einen allgemeinen Mehrwert bietet. Starte doch mal eine kleine Umfrage, z.B. „In welcher Lebensphase würdest du mich buchen / mein Produkt kaufen?“ oder „Was sind für dich die größten Vorzüge meines Angebots?“

Zur Autorin

„Stefanie_rund"Stefanie Liebal arbeitet als freie Journalistin (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Berliner Zeitung u.a.). Zuvor hat sie zehn Jahre lang als PR-Beraterin in der Luxushotellerie gearbeitet. Sie berät insbesondere Frauen im Bereich PR, Social Media & Content Marketing sowie Corporate Blogging. Mit Saint Iva betreibt sie ihr eigenes Blogazine für Familien. Darin geht es um ihre Lieblingsthemen Reisen, Lesen, Jobkultur und Gesellschaft. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern – ein 2-jähriges Mädchen und ein 5-jähriger Junge – im Südwesten Berlins.

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3 Antworten

  1. Hallo Stefanie,
    danke für den ausführlichen Artikel. Ich habe einige interessante Tipps und Anregungen mitgenommen und werde die Pantone-Farbe des Jahres 2017 innerhalb meiner Unternehmenskommunikation “verwerten”. Gut gefallen hat mir auch der Tipp sich von der ausländischen Konkurrenz inspirieren zu lassen.
    Schöne Grüße,
    Annett

  2. Liebe Stefanie,
    das ist ein hilfreicher Artikel, der zu mehr Aktion in der Selbstvermarktung inspiriert! Vielen Dank! Bist Du manchmal auf Mompreneur-Treffen?
    Herzlich,
    Maike
    maikecoelle.de
    feinslieb.net

  3. Liebe Annett, liebe Maike, herzlichen Dank für eure Kommentare! Ich habe sie eben erst gesehen, sorry für meine späte Antwort! Ich freue mich, dass ich euch Anregungen geben konnte. Wenn ihr noch spezielle Tipps für euer Business braucht, meldet euch gern bei mir.
    Ich schaffe es nicht zum Mompreneurs-Treffen am 11.11., aber bei dem danach möchte ich wieder dabei sein – wäre toll, dich kennenzulernen, Maike! Liebe Grüße, Stefanie

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