Warum es gut ist, kurzfristig (auch mal) zu verzichten

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Die letzten drei Wochen waren intensiv. Ich war voller Vorfreude, aber gleichzeitig auch etwas aufgeregt und auch ein wenig nervös. Nicht nur für mich persönlich ging es darum, noch inmitten der Nachumzugswehen „Produktiv wie nie zuvor“ zu sein – die Challenge musste schließlich pünktlich fertig werden –  sondern vor allem auch mein Versprechen gegenüber vielen MomPreneurs, das ich mit und durch meine Challenge „Produktiv wie nie zuvor“ gegeben hatte, WIRKLICH zu halten!

Es war meine erste Challenge und bekanntlich ist das Potential für Pleiten, Pech und Pannen nicht zu unterschätzen. Vom Typ her mache ich ja gerne den Sprung ins kalte Wasser, aber diesmal war es schwieriger: Ich hatte die Challenge MIT DATUM angekündigt, bevor ich wusste, dass ich einen Meniskusriss hatte und dass eine OP unvermeidbar war. Super!

Daneben der Umzug, wo man einbeinig und mit Krücken eh kaum vom Fleck kommt und last but not least die größte Veränderung für uns als Familie überhaupt: Nicht nur ein fremdes Land, sondern auch die gewollte Herausforderung (die Kinder hatten sich ganz bewusst dafür entschieden) in eine internationale Schule mit Unterrichtssprache Englisch zu wechseln.

Und ich will es dir gar nicht verheimlichen: Ich war extrem hin- und hergerissen. Auf der einen Seite wollte ich dich (falls du bei meiner Challenge dabei warst) nicht enttäuschen, wollte nicht einfach absagen. Meine Mutter hatte ihren Flug gebucht, um mich insbesondere in der Challenge Woche und beim Einräumen zu unterstützen.

Mental hatte ich mich darauf eingestellt, dass es eng wird. Wenn es ein öffentliches Datum gibt, dann bin ich schon mal imstande, den absoluten Turbo einzuschalten. Aber das war diesmal nicht so leicht. Zeit ist eben auch für mich endlich.

Die Frage, die mich am meisten verunsicherte: „Wie wird es den Kindern in der neuen Schule gehen?“. Überraschenderweise kam es anders als ich dachte: Meine große, eher schüchterne Tochter war von Anfang an so selbstbewusst und motiviert, wie ich es in der alten Schule nie zuvor gesehen hatte. Sprich, bis auf: „Das ist schon hart, aber ich schaffe das Mama!“ gab es keine großen Probleme.

Ganz anders meine kleine Tochter, die am Anfang doch einige Start-Schwierigkeiten hatte. Und klar: Das ist vollkommen normal, wenn man auf einmal weder den Lehrer, noch die Mitschüler richtig versteht….

Aber  inzwischen staune ich wirklich, wie schnell sich die Kinder daran gewöhnt haben. Tränen gibt es Gott sei Dank nicht mehr und ich bin wirklich super erleichtert, dass die beiden dabei sind, erste Freundschaften zu schließen (Puh…..).

Aber zurück zum Thema. Die Challenge!

Grundsätzlich dienen Challenges ja dazu, Interessenten und potentielle Kunden zu gewinnen, ihnen einen persönlichen Eindruck zu geben, mit dem Ziel am Ende etwas zu verkaufen.

So auch bei mir: Ursprünglich war es mein Ziel, am Ende der Challenge einen Vorverkauf von meinem geplanten Kurs „Produktiv wie nie zuvor“ zu machen. Der berühmte Lakmustest, wie ich immer sage. Der Test, der dir direkt und schonungslos die Antwort auf die Frage „Wird jemand mein Produkt kaufen?“ liefert.

Denn warum etwas produzieren und Zeit, Geld und Nerven in etwas investieren, was am Ende doch „kein Schwein will“. Ist doch so! Denn Zeit haben wir MomPreneurs weiß Gott nicht übrig!

Also?

Kurzfristig habe ich tatsächlich die Reißleine gezogen und es eben nicht gemacht. Warum?

Nein – ich hatte keine Angst, dass am Ende des Tages doch keiner kauft, sondern ich habe selbst im Kopf noch einmal meine Prioritäten geordnet. Denn erst kürzlich hatte ich meine neue Vision veröffentlicht und gesagt, dass der Fokus für die nächsten 3-6 Monate vor allem auf meiner Familie liegen wird. Gemeinsam Fuß fassen, durchatmen, Energie tanken und mehr für einander da sein.

Ich wollte meine Vision auch tatsächlich leben! Ich wollte kein verbindliches Datum geben und mich damit so dermaßen unter Druck setzen (erst recht nicht, wenn man wie ich Perfektionistin ist) und dann unter Umständen etwas abliefern, was weder meinen noch deinen Erwartungen entspricht. Schließlich ist es mein Ziel, ein 6-stelliges Online Business aufzubauen und dafür ist Qualität eben das A und O.

Was habe ich also gemacht?

Ich habe am Ende der Challenge meine Masterminds „verkauft“, die seit Kurzem eine 1:1 Vorabsitzung enthalten, wo ich gemeinsam mit der jeweiligen Teilnehmerin einen 12-Wochen-Plan erarbeite. Ein guter Plan ist schließlich die halbe Miete. 😉

Masterminds sind für mich eh strategische Priorität, weil ich dadurch immer „ganz nah“ an meinen idealen Kunden bin und sehr ehrliches Feedback bekomme.

Und das ist für mich wichtig! Deshalb habe ich auch bei der Challenge stark den Fokus auf das Thema „Feedback“ gelegt, um wertvolle Learnings und Input für meinen geplanten Kurs zu sammeln. Die Challenge an sich war schon eine super wertvolle Erfahrung und sie hat mir zudem bestätigt, dass die Inhalte für viele MomPreneurs wirklich hilfreich sind.

Und das bringt mich zu meinem heutigen Fazit und der Antwort auf die Frage „Warum es gut ist, kurzfristig auch (mal) zu verzichten”: Kurzfristig habe ich Umsatz verloren, ja, aber ich bin überzeugt, dass es sich langfristig auszahlt. Ich kann das Feedback nutzen, um Kursinhalte „in Ruhe“ zu überdenken und daraus einen Kurs zu produzieren, der nicht OK (weil auf den letzten Drücker produziert), sondern (hoffentlich) richtig gut ist.

Gleichzeitig habe ich die Luft zum Atmen nach den anstrengenden Umzugswochen, kann für meine Familie da sein, so wie ich es will und so, wie ich es in meiner Vision ausgemalt habe.

Und das ist es auch, was ich dir heute (noch einmal) mitgeben: Vergiss nie, wirklich NIE: Du hast als MomPreneur IMMER eine Wahl. Also NUTZE SIE und höre auf deine Intuition, egal was andere, „man“ oder sonst wer sagt oder erwartet.

Du kennst bestimmt auch den Spagat, wo du oft hin- hergerissen bist? Wie entscheidest du? Ich freue mich wie immer über deinen Kommentar unten.

 

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6 Antworten

  1. Hallo Esther. Deine ehrlichen Worte tun gut. Es sind genau diese Erwartungen der anderen und ‘man muss aber…’, die mich abhalten von meinem Bauchgefühl. Grad heute schmeiße ich meinen Tagesplan um, weil mein Jüngster krank zu Hause bleibt. Da kam dein Post grad Recht.

    1. Vielen Dank, liebe Verena! Es wird so oft vergessen, dass wir MomPreneurs eben in zwei Welten leben. Aber das Gute ist und bleibt, dass wir SELBST entscheiden können, wo wir gerade am meisten gebraucht werden. Gute Besserung euch!

    1. Liebe Annette, vielen Dank für deinen Kommentar. Es ist ja in der Business Welt oft nicht so üblich, dass man ehrlich ist und sagt wie es ist. Insbesondere nicht, wenn es abweicht von “alles läuft super”. Mir ist das sehr wichtig, weil es bei uns MomPreneurs anders läuft und das vollkommen OK ist und sein soll! Dankeschön!

  2. Liebe Esther,

    von mir beide Daumen hoch für deine Authentizität und Haltung. Hab’ mir direkt ein Post-it mit „Ich habe die Wahl“ an den Computer geklebt. Denn ich lasse mich in solchen Momenten gern vom Strom des Plan-Solls mitreißen, statt kurz die Stopp-Taste zu drücken und zu überlegen. Gelingt mir das Anhalten/Innehalten, frage ich mich entweder, was in der aktuellen Situation für mich wirklich wichtig ist. Oder aber ich spiele eine Entscheidung durch und überlege mir, wie sich das damit verbundene Ergebnis in ein paar Wochen/drei Monaten/einem Jahr anfühlt. Die Antworten schreibe ich übrigen auf – das hilft mir beim Entscheidungsprozess.

    1. Vielen Dank, liebe Tanja! Das macht mir Mut und motiviert mich auch einfach zu schreiben wie es ist. Und super toll das mit dem Post-it – freut mich sehr 🙂 Ich muss mich genauso immer wieder daran erinnern. Und auch der Tipp mit dem Aufschreiben ist gut genauso wie sich in Ruhe zu überlegen was wirklich für einen selbst JETZT am wichtigsten ist. Danke & alles Liebe!

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