MomPreneur, angestellt oder vielleicht ein wenig „beides“?

Ich bin, wenn ich ehrlich bin, ein „late MomPreneur“. Nach fast 12 Jahren im Angestelltenverhältnis habe ich das gute alte Handtuch geworfen. Ich wollte nicht mehr in einem „festen“ Angestelltenverhältnis mit viel Fahrerei und Hetzerei arbeiten. Das ließ unsere persönliche Familiensituation auch einfach nicht (mehr) zu: Unsere große Tochter war schon seit ihrer Geburt unser „Sensibelchen“.Sie war diejenige, die bspw. regelmäßig zu wenig Aufmerksamkeit am Tag durch mehr Aufmerksamkeit in der Nacht einforderte.

Das war für uns alle sehr hart, besonders da mein Mann beruflich sehr eingespannt und viel unterwegs war. Ich wollte also einfach flexibel arbeiten, um frei darauf reagieren zu können wann, wo und wie ich mehr oder weniger gebraucht wurde. Trotzdem war immer klar: Ich möchte weiter arbeiten. Und zwar nach meinen und nicht nach den Bedingungen Anderer. Obwohl ich am Anfang noch keine konkrete Idee hatte und noch nicht wusste was auf mich zukommt, war ich sehr froh und auch zufrieden mit mir selbst, dass ich den Schritt gegangen bin.

Vielleicht bist du gerade in meiner Situation? Vielleicht überlegst du dir was dafür oder dagegen spricht? Was ist anders und ist das überhaupt was für mich? Natürlich kann ich dir die Entscheidung nicht abnehmen, aber ich kann dir zumindest einige Unterschiede sowie Vor- und Nachteile aufzeigen.

Die Sache mit dem Geld

Natürlich kommt es darauf an, was du machst und wie viel du verdienst, aber als Angestellte weißt du in der Regel, was am Ende des Monats auf dem Konto landet, wie viele bezahlte Urlaubstage du hast und im besten Fall bekommst du ab und zu (wenn du dich anstrengst) einen Bonus. Kurzum: Du hast eine gewisse finanzielle Sicherheit.

Als Selbständige hast du in aller Regel ein finanzielles Risiko und auch die soziale Absicherung und Altersvorsorge sind nicht ganz billig. ABER, wie bei so vielen Entscheidungen im Leben: Du kannst alles gewinnen oder alles verlieren, vorher weißt du meist nicht wie es ausgeht. Willst du ein Hobby haben oder ein Business? Ein Business aufzubauen, braucht einfach Zeit. Darauf solltest du dich (finanziell) einstellen. Aber vergiss dabei nicht: Das Wissen das du dabei erlangst, ist unbezahlbar!

Folgende Fragen solltest du dir stellen:

  • Bist du finanziell abgesichert?
  • Wie viel Geld brauchst du für den Start?
  • Wie schnell musst du Geld verdienen?
  • Bist du bereit zu investieren?
  • Ist Geld alles?

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Die große Freiheit

Gerade für dich als MomPreneur gibt es aber ein weiteres Argument, das für die Selbständigkeit spricht: Flexibel und unabhängig arbeiten. Als Angestellte im Büro hast du oft feste Arbeitszeiten, mehr oder weniger lange Anfahrtszeiten und nicht selten eine spürbare Anwesenheitskultur, die schwer zu durchbrechen ist. Dagegen entscheidest du im Homeoffice selbst wann, wo und wie du arbeitest und kannst deine eigene Ergebniskultur leben.

Folgende Fragen solltest du dir stellen:

  • Kannst du dich selbst organisieren und motivieren?
  • Brauchst du Kollegen?
  • Hast du die Möglichkeit von zu Hause zu arbeiten?

Buch-Tipp: Remote: Office not required

Deine eigene Chefin

Und: Du bist deine eigene Chefin! Als Angestellte hast du einen klaren Deal: Arbeit bzw. Zeit gegen Geld. Du hast einen definierten Arbeitsrahmen („Deinen Hut“) und arbeitest damit aber auch für die Ziele Anderer. Als MomPreneur ist dein Deal: Zeit IST Geld. Du entscheidest was gemacht wird und mit wem du arbeitest oder eben auch NICHT arbeitest. Du bist für alles selbst verantwortlich und hast gleichzeitig viele Hüte auf. Und eben auch Hüte, die du (noch) nicht kennst.

Folgende Fragen solltest du dir stellen:

  • Möchte ich Verantwortung übernehmen oder nicht?
  • Bin ich bereit, Risiken einzugehen?
  • Kann ich mit Rückschlägen oder „Scheitern“ umgehen?
  • Bin ich bereit neue Aufgaben zu erlernen/übernehmen?
  • Möchte und kann ich ggf. ein Team führen?

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Do what you love

gilt im Idealfall für deine Arbeit, egal ob angestellt oder selbständig. Als Mutter ist das aber leider oft schwierig. Deine Arbeit sollte deine Leidenschaft sein, denn die brauchst du, wenn es (gerade am Anfang) schwierig wird. Du wirst sehen, wenn du für deine Sache brennst, dann setzt das ungeahnte Energien frei. Also: Höre auf dein Herz!

Folgende Fragen solltest du dir stellen:

  • Habe ich Spaß bei der Arbeit?
  • Kann ich mich selbst verwirklichen?
  • Was wollte ich schon immer mal machen?
  • Wie kann ich mit meinem „Hobby“ Geld verdienen?

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Neue Ufer

Und bestimmt hattest du schon einmal im Job die Situation, wo du eine tolle Idee verwirklichen wolltest? Einfach mal anders oder ganz neu? Und dann hieß es entweder „Das machen wir schon immer so und nicht anders“ oder es mussten erst (viele) Andere gefragt werden und nach einem ewigen Hin- und Her hat man sich dann doch dagegen entschieden. Mit anderen Worten: Dein Raum kreativ zu werden und Dinge neu zu erfinden ist manchmal begrenzt.

Als MomPreneur kannst du einfach machen. So wie DU willst. Und das finde ich persönlich auch eines der größten Vorteile als MomPreneur. Denn es heißt ja nicht umsonst “Wer nicht wagt, auch nicht gewinnt!”. Es gehört quasi dazu, dass du vielleicht etwas Neues erfindest, deine Positionierung am Markt auslotest und dabei Potentiale entdeckest und erschließt!

Folgende Fragen solltest du dir stellen:

  • Wie viel Spielraum habe und brauche ich?
  • Möchte ich (überhaupt) Neuland betreten?
  • Habe ich die Ausdauer, das Geld und ein “dickes” Fell, um meinen Weg zu gehen oder zu finden?

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Fazit

Ich glaube, nicht jede Mutter sollte MomPreneur sein. Ich denke es wird und muss immer eine Bandbreite geben: Manche Frauen werden immer für jemand anderen arbeiten, manche werden immer für sich arbeiten, und ganz viele werden Beides mal ausprobieren oder sogar Beides gleichzeitig machen.

Für mich war es die richtige Entscheidung, weil ich…

  • frei und unabhängig arbeiten kann
  • meine Work-Life-Balance ausloten kann
  • für MomPreneurs brenne 🙂
  • zufrieden bin mit dem was ich (bisher) erreicht habe
  • das Selbstvertrauen gewonnen habe in Zukunft noch mehr zu bewegen

Ich hoffe dieser Blogpost hat dir ein wenig bei deinen Überlegungen geholfen. Du selbst musst Klarheit gewinnen und Dinge ändern, wenn es einfach nicht (mehr) passt. Du brauchst ja nicht alles sofort aufzugeben. Versuche erst mal klein zu starten und arbeite an deiner Idee. Auch, wenn es nur ein paar Stunden in der Woche sind. Es lohnt sich!

Wo stehst du gerade mit deinen Überlegungen? Hast du dich schon entschieden? Wenn du dich hierzu mit anderen MomPreneurs austauschen möchtest, dann komm in unsere MomPreneurs Facebook Gruppe oder triff Gleichgesinnte auf unseren MomPreneurs Meetups.

Titelbild: file404/Shutterstock.com

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