Gemütlich, da wo du gerade stehst in deinem Business oder auch privat? Mach es dir doch mal ungemütlich.
1000 Mal gehört, 1000 Mal ist nichts passiert. Du bist geblieben, wo der warst. Wie machst du es, wenn du an den Rand deiner Komfortzone kommst? Gehst du den nächsten Schritt über die Grenze in etwas Ungewisses? Oder lässt du dich lieber zurückfallen und trittst auf der Stelle?
Ich stelle mir diesen Schritt in die nächste Zone immer so vor, dass ich im Dunklen barfuß durch den Garten tappse und nie genau weiß, was mich beim nächsten Schritt erwartet. Und wenn ich dann wieder bei den Stufen zur Tür bin, hinter der das Licht brennt, fühle ich mich erleichtert. Und vor allem freue ich mich, dass ich mich getraut habe (und noch mehr, wenn ich keine Schnecke erwischt habe).
Wieso es uns so schwer fällt, in unbekanntes Terrain überzutreten, ist ganz einfach. Wir kommen ja nicht direkt in das neue spannende Paradies, wenn wir den großen Schritt über die Grenze wagen. Nein, erst einmal steigen wir in die Angstzone. Und wer will schon Angst haben?
Aber ein bisschen Angst, ich nenne es lieber Anspannung, hilft uns, aufmerksam zu sein, nichts zu überstürzen. Das ist doch gut. Und mal ehrlich, wenn es um unser Mompreneur Business geht, kann uns ja nicht wirklich etwas passieren. Es lauern – versprochen – keine Dinosaurier hinter der Komfortzone. Aber es kann natürlich sein, dass du plötzlich neue Erfahrungen machst und neue Seiten an dir entdeckst. Oder es eröffnen sich völlig neue Chancen, die du hinter deinem Komfortvorhang gar nicht gesehen hättest. Na, wär’ das was? Und selbst, wenn du merkst, dass der große Schritt gar nicht so toll war. Du nimmst dir etwas mit, dass du beim nächsten Mal als Erfahrung nutzen kannst.
Nach der Anspannungszone – ja, durch die müssen wir leider durch – kommen wir in die Lernzone. Dort lernen wir neue Abläufe, technische Herausforderungen warten auf uns und wir können uns schon über erste Erfolge freuen.
Nun geht es aber im Sauseschritt in die Wachstumszone weiter. Hier bauen wir unsere Stärken weiter aus, freuen uns wie Bolle, dass wir es geschafft haben und können, nach einer Verschnaufpause, die nächsten Schritte gehen. Denn die Wachstumszone wird unsere neue Komfortzone, die wir demnächst wieder verlassen.
Nun ist der Mensch ein Gewohnheitstier und der Weg aus der Annehmlichkeit rein in die Ungewissheit ist ein schwieriger. Und es scheint, dass ihn einige mit Leichtigkeit gehen und andere eher mit Bleifüßen verharren.
Was machen die anderen anders? Denn gut fühlt es sich ja schon an, wenn frau es geschafft hat, oder? Wenn du mal anstehst, kannst du dir überlegen, welchen Schritt du bereits über die Grenze gegangen bist. Das kann auch ein ganz kleiner gewesen sein. Versuche, dich an das Erfolgsgefühl zu erinnern. War es aufregend? Hat es gekribbelt? Bist du gar in die Luft gesprungen? Super. Mit diesem Gefühl im Bauch gehe wieder einen Schritt.
Hier noch ein paar weitere Tipps, die dir beim nächsten Mal helfen können, aus der Gemütlichkeit in die (positive) Aufregung zu kommen:
Ändere einfach von Zeit zu Zeit kleine Gewohnheiten. Es kann dein Arbeitsweg sein, den du abwandelst. Es kann das Geschirr sein, dass du umsortierst und dann die ersten Tage garantiert an der alten Stelle suchst. Du hast eine Spülmaschine? Wasche doch mal eine Woche lang mit der Hand ab. Ändere deinen Tagesablauf. Kleine Veränderungen bringen schon mal den Schwung, den du brauchst, um den nächsten Schritt zu gehen.
Schreibe dir eine Liste, mit Dingen, die du noch erreichen möchtest. Schreib nicht nur die großen Ziele auf, sondern denke auch an die kleinen. Wolltest du schon immer mal in das kleine Museum in deiner Straße? Einmal mit einem Buch ganz lang im Café sitzen und den Vormittag genießen? Mit deinen Kindern auf die Rollschuhbahn? Wieder mal Tanzen gehen mit deinen Freundinnen? Die großen Ziele haben selbstverständlich auch Platz auf deinem Zettel. Und jeder abgehakte Punkt bringt dich weiter in Richtung Wachstumszone. Los geht’s.
Jetzt kommt noch der wichtigste Punkt: Stell dir einmal vor, was das Allerallerschlimmste sein könnte, das passiert, wenn du deine Komfortzone verlässt. Wie schlimm ist es? Ich bin sicher, dass es vertretbar ist und dir hilft, die Entscheidung zu treffen.
Es müssen nicht immer die ganz großen Errungenschaften sein. Auch kleine Schritte raus aus der Gemütlichkeit dürfen wir feiern. Gewohnheiten ändern, Routinen anpassen, Dinge hinter uns lassen und auf Neues zugehen. Das alles sind Schritte raus aus unserer Behaglichkeit. In der fühlen wir uns zwar sicher, denn hier kennen wir uns aus. Aber hast du als Kind nicht von den großen Entdeckern gelesen und sie bewundert? Auch du kannst diese Entdeckerin sein, indem du dir außerhalb deines gewohnten Umfeldes eine dir noch fremde Welt eroberst.
Also, auf zu neuen Ufern.