Warum weniger mehr ist

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Die Sommerferien stehen vor der Tür und ich habe das Gefühl, dass bei uns allen (Familienmitgliedern) gerade ein wenig „die Luft raus“ ist. Auch, weil es jetzt gerade in Strömen draußen regnet und von Sommer wenig zu spüren ist. Zumindest in Gedanken bin ich schon ein wenig in den Sommerferien und freue mich wirklich darauf, endlich mal durchzuatmen, zu reflektieren und die vielen Sachen, die in den letzten Wochen auf der Strecke geblieben sind, zu ordnen. Das Chaos lichten.

Und das gilt nicht nur für mein Business, sondern auch für den „ganz normalen“ Wahnsinn hier Zuhause, den du ja selbst gut kennst. Eine Sache, die mich seit Wochen nervt, ist einfach das „Zuviel“. Da ist bspw. der Kleiderschrank meiner Töchter, der gerade überquillt, weil er vorwiegend Wintersachen beherbergt und meine Töchter nach und nach die Sommersachen aus den Kisten im Keller rauszotteln und alles schön zusammenwerfen. Und obwohl ich seit Wochen den (guten) Vorsatz hatte, das alles (auch meinen eigenen Kleiderschrank) mal auszusortieren, komme ich gefühlt NIE dazu und meine Mädels nehmen das zwar wahr, aber meinen Vorsatz einfach nicht mehr ernst. Kennst du das?

Der Blick in die Kleiderschränke und das Zuviel belasten mich einfach. Und ob du es glaubst oder nicht, ich freue mich nicht nur auf die Sommerferien, sondern auch auf den schönen befreienden Moment, das Zuviel einfach loszuwerden, loszulassen und viele Sachen an ein Kinderheim zu spenden. In meinem Business sah es, ehrlich gesagt, gerade in den letzten Wochen auch ein wenig aus wie in meinem Kleiderschrank. Und weil mich das ebenfalls belastet, habe ich einige Dinge geändert, um das Chaos langsam zu lichten.

Die erste große Veränderung hat meine „neue“ Morgenroutine gebracht, von der ich dir vor zwei Wochen erzählt habe. Sie hat mir wirklich geholfen innezuhalten und mir mehr Gedanken darüber zu machen, was wirklich wichtig ist. Und tatsächlich hat dieses „Zeit nehmen“ dazu geführt, dass ich im Kopf aussortiere, Klarheit gewinne und mir selbst die Erlaubnis erteilt habe, nicht alles immer sofort machen zu müssen, nur oder weil jemand gerade ganz laut danach schreit.

[Tweet “Wenn du in dein Leben nicht entscheidest, dann wird es jemand anders (für dich) tun”]

Aber als MomPreneur und Mutter ist es oft leichter gesagt als getan, die „richtigen“ Entscheidungen zu treffen und das „wirklich Wichtige“ vom Unwichtigen zu unterscheiden. Aber gerade deshalb solltest du dir noch einmal vergegenwärtigen:

Es ist DEINE Entscheidung

­

Du hast immer eine Wahl, ob du dich für oder gegen eine Sache entscheidest. Nur du kannst wissen, wie groß oder klein der Nachteil der einen oder anderen Entscheidung ist und ob und wie gut du damit umgehen kannst. Du kannst bspw. entscheiden, ob du eben noch schnell die E-Mail beantwortest oder jetzt den Rechner ausmachst, um deine Kinder pünktlich von der Schule abzuholen.

Viel Lärm um nichts

Seien wir doch mal ehrlich: Oftmals ist es einfach „viel Lärm um nichts“.Wie oft bist du irgendwo hin gehetzt, hast dein Mittagessen (mal wieder) ausfallen lassen, weil irgendetwas soooo wichtig war?! Ich persönlich traue mich immer mehr, diese Wichtigkeit zu hinterfragen. Denn damit zeigt sich oft, dass Dinge eben in keinster Weise anbrennen. Es lohnt, sich Zeit zu nehmen für die wirklichen Brände. Und davon gibt es ja bekanntlich und Gott sei Dank nicht so viele.

Mut zur Lücke

Und auch, wenn wir uns tagtäglich abstrampeln und versuchen noch mehr in weniger Zeit zu schaffen, aufs Mittagessen zu verzichten, gleichzeitig essen, telefonieren und am Rechner nebenbei Socken für die Kinder bestellen – fest steht: Alles geht eben nicht. Gerade wir Mütter müssen (immer wieder) lernen, das zu akzeptieren, lernen, loszulassen und auch einfach auf mal Lücken in Kauf zu nehmen. So what? Die Welt geht dadurch in der Regel nicht unter.

Seitdem ich mir diese Sachen immer wieder vergegenwärtige, hat der Druck und vielleicht auch die Gewohnheit, die nicht mal mehr mir, sondern regelmäßig meinem Mann auffällt, nachgelassen. Dieses immer „ganz schnell machen“ in Form von „Ich MUSS noch ganz schnell“, und „GANZ KURZ noch“, und „JA GLEICH“. Wenn dir das bekannt vorkommt, dann hier drei wichtige Tipps:

1. Erschließe deine Möglichkeiten ­
Nimm dir Zeit, um dich mit deinen Optionen auseinanderzusetzen, diese zu verstehen und vielleicht auch ganz neue Optionen zu entdecken. Überlege, bevor du (mal wieder) vorschnell einfach „Ja“ sagst. Bedenke dabei insbesondere was JETZT und hier für dich und dein Business gut und wichtig ist. Je besser du deine Optionen (und deren Konsequenzen) verstehst, umso leichter fällt es dir, die wenigen wichtigen Dingen von den vielen unwichtigen Dingen auszusortieren. Frag dich einfach immer wieder: Ist das jetzt wichtig? Und wenn ja: Warum ist es jetzt wichtig?

2. Nein sagen ­
Wer möchte heute schon ein „Nein“ hören? Denk nur für einen Moment an die Gesichter deiner Kinder, wenn du mal wieder so gemein bist und „Nein“ sagst. Und in unserer Gesellschaft ist es auch nicht viel besser. Schließlich möchtest du ja auch weder Spaßbremse sein noch andere enttäuschen, indem du „schon wieder“ nein sagst. Dennoch: Wenn du nicht entscheidest, dann entscheiden andere für dich. Da ist es doch besser, freundlich „Nein“ zu sagen, als sich wieder mal in der Luft zu zerreißen und niemandem und nichts richtig gerecht zu werden. Und es ist auch besser, als dass du dich ewig darüber ärgerst, dass du „Ja“ gesagt, obwohl du „Nein“ gedacht hast. Und noch etwas: Es ist vollkommen ok NICHT IMMER verfügbar zu sein. Das müssen andere und auch du selbst lernen und aushalten. Ist gar nicht so schlimm! Umgekehrt kannst du damit deine Energie auf eine wichtige Sache lenken, als verzweifelt zu versuchen alles und allen gerecht werden zu wollen:

MomPreneurs_Eine_Sache

[Tweet “Jedes „Ja“ zu unwichtigen Dingen ist gleichzeitig ein „Nein“ zu wichtigen Dingen”]

3. Einfach machen ­
Mach es dir nicht so schwer. Nicht für alles brauchst du drei mal Anlauf und noch einmal Rücksprache. Nicht alles ist gleich das „große Ding“, das jetzt gerade nicht reinpasst, weil es doch zeitaufwändig ist und das du doch eigentlich lieber „in Ruhe“ machst. Also: Wenn du Klarheit gewonnen hast (1), dich durchgerungen hast „Nein“ zu sagen (2), dann solltest du die (gewonnene) Zeit investieren, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen und „einfach zu machen“. Ich glaube ein entscheidender Punkt ist die Klarheit, d.h. was dein Ziel ist und welche Prioritäten sich daraus ableiten. Diese weisen dir den Weg, den du gehen musst. Und ganz wichtig: Jeder kleine Schritt in die „richtige“ Richtung ist ein Erfolg, genauer gesagt DEIN Erfolg und diesen solltest du feiern!

[Tweet “Wenn du etwas willst, findest du Wege, wenn du etwas nicht willst, findest du Gründe”]

Ich versuche mir jeden Tag Zeit zu nehmen, meine Optionen besser zu verstehen, um jeden Tag das „Zuviel“ ein wenig zu reduzieren und um mir selbst und nicht immer nur anderen gerecht zu werden. Ich lerne jeden Tag was „Weniger ist Mehr“ wirklich heißt und wie befreiend „Weniger“ sein kann. In diesem Sinne kann ich es inzwischen kaum erwarten, ENDLICH die Kleiderschränke Zuhause vom „Zuviel“ zu befreien und mein Business neu zu sortieren.

Wie sehen eigentlich deine Schränke aus? Ist es vielleicht auch Zeit einfach mal auszumisten? Wenn du dich hierzu mit anderen MomPreneurs austauschen möchtest, dann komm in unsere MomPreneurs Facebook Gruppe oder triff Gleichgesinnte auf unseren MomPreneurs Meetups.

Titelbild: Bildagentur Zoonar GmbH/Shutterstock.com, Zeichnung: Esther Eisenhardt

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