“Frauen können sich ruhig etwas zutrauen”
Wer bist du, was machst du und warum?
Ich möchte dazu beitragen, dass wir die Erde für die folgenden Generationen bewahren. So waren schon meine Eltern: Sie waren Selbsterzeuger, Imker, legten Wert auf Naturprodukte und haben nur das konsumiert, was sie wirklich brauchten. Daher habe ich mit meiner Tochter das Start-up „Little Bee Fresh“ gegründet. Der Nachhaltigkeitsgedanke hinter unseren Bio-Bienenwachstüchern, mit denen man Lebensmittel nachhaltig und umweltbewusst frisch halten kann, ist mir persönlich sehr wichtig.
Aus diesem Glauben an die Natur heraus bin ich selbst auch Heilpraktikerin geworden und habe mich damit beschäftigt, wie die Natur heilen kann.
In einem Satz: Was ist deine CRAZY Mission, das Wichtigste, was du für dich & andere bewirken möchtest?
Ich möchte, dass wir alle Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen und so nachhaltig wie möglich leben, anstatt auf entsprechende Regelungen der Politik zu warten.
Was läuft bei dir als Mutter und Unternehmerin anders?
Ich wachse täglich an den neuen Herausforderungen, die Little Bee Fresh für uns bereithält – das kennen bestimmt alle Mütter aus ihren Familien. Für mich ist es eine große Bereicherung, dass meine Tochter und ich so eng und harmonisch zusammenarbeiten. Wir können sehr schnell und aus dem Bauch heraus Entscheidungen treffen, die uns bis jetzt immer vorwärts gebracht haben.
Die Zusammenarbeit im Team ist bei uns sehr familiär: Wir achten sehr darauf, dass es allen Mitarbeiter:innen durch unsere flexiblen Arbeitsbedingungen gut geht und sie sich mit derselben Begeisterung für unsere Mission einsetzen können.
Wie sieht Erfolg für dich persönlich aus und was ist dein Weg dorthin?
Unsere Mission ist es, Aufmerksamkeit für mehr Nachhaltigkeit zu schaffen und dadurch den Plastikverbrauch im Alltag zu reduzieren. Die vielen Rückmeldungen von Kund:innen sind dafür die beste Bestätigung. Erfolg ist es für mich, von dieser Arbeit, die sich für mich so persönlich anfühlt, auch leben zu können.
Wie ist dein Setup und wie schaffst du es, den alltäglichen MomPreneurs-Wahnsinn irgendwie zu meistern?
Unser Team ist so motiviert und fleißig, so dass wir den alltäglichen Wahnsinn gemeinsam rocken und trotzdem gemeinsam sehr viel Spaß haben. Wir haben neue Mitarbeiterinnen eingestellt, so dass ich zunehmend Aufgaben abgeben und dadurch ‘Nachtschichten’ zurückfahren und Wochenenden freihalten kann.
Welche Top 3 Tipps & Tools bringen dir wirklich Ergebnisse im Business oder erleichtern dir deinen MomPreneurs Alltag am meisten?
1. Prioritäten setzen: Das Wichtigste zuerst erledigen.
2. 80/20-Regel: Nicht alles so genau nehmen und dann nicht mehr mit den anstehenden Aufgaben fertig werden. (=80 Prozent der Arbeitsergebnisse können mit 20 Prozent des Gesamtaufwandes erreicht werden. Die verbleibenden 20 Prozent der Ergebnisse erfordern mit 80 Prozent des Gesamtaufwandes die meiste Arbeit.)
3. Teamarbeit: Sich Unterstützung holen, im Team oder außerhalb.
Wie können wir in unserer Gesellschaft mehr MomPreneurship ermöglichen – welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?
Aus meiner Sicht bräuchten gerade weibliche Gründer mehr Unterstützung und bürokratische Hürden müssten abgebaut werden. Bis es soweit ist, hilft es, sich mit anderen Gründerinnen zu vernetzen – sie kennen die Klippen bereits und wissen, wie sie erfolgreich umschifft werden können.
Dein wichtigstes Learning als MomPreneur für andere MomPreneurs?
Als Unternehmerin und Mutter muss man flexibel bleiben, Herausforderungen annehmen und stetig dazu lernen. Und vor allem: Frauen können sich ruhig etwas zutrauen und den Mut aufbringen, ihre Visionen umzusetzen. Sich mit anderen Gründerinnen zu vernetzen, kann hier sehr helfen. So vieles spricht für die Selbstständigkeit: Fehlende Aufstiegsmöglichkeiten in einer Anstellung oder mehr Freiräume für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Außerdem legen von Frauen gegründete Unternehmen öfter den Fokus auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit als die ihrer männlichen Kollegen.