“Vorankommt man trotzdem, auch wenn es manchmal in kleineren Schritten geht.”
Wer bist du, was machst du und warum?
Ich bin Sabine Läpple, 47 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern, die mit mittlerweile 15 und 18 Jahren schon relativ groß sind. Seit 10 Jahren bin ich als Marketing-Beraterin und -Dienstleisterin für kleine Unternehmen selbständig und ich habe es keine Sekunde bereut, obwohl das nie auf meinem Plan stand.
Denn eigentlich hatte ich einen guten Job als Marketing-Referentin bei einem großen Konzern, wo ich auch, als meine Kinder auf die Welt kamen, flexibel in Teilzeit weiterarbeiten konnte. Für mich war die Arbeit sehr wichtig und ich wollte das auf keinen Fall aufgeben. Aber ich stellte mir mehr und mehr die Frage, ob das, was ich da mache, auch wirklich mein Traumjob ist. Mit Kindern bekommt die zur Verfügung stehende Zeit noch mal eine ganz andere Bedeutung.
Es hat viele Impulse gebraucht, bis ich mich endlich getraut habe, meinen vermeintlich sicheren Job zu kündigen. Aber ich bin so froh darüber, dass ich es gewagt habe, mich selbständig zu machen und mir damit meinen perfekten Job selber zu schaffen.
In einem Satz: Was ist deine Mission, das Wichtigste, was du für dich & andere bewirken möchtest?
Ich möchte Selbständige, die für ihr Produkt oder ihre Dienstleistung brennen, unterstützen, damit erfolgreich zu werden.
Marketing ist dabei ein wichtiger Baustein und da kann ich helfen, vom Konzept bis zur Umsetzung. Vielen Kunden stehe ich zudem als Sparring-Partner zur Seite. Als kleiner Unternehmer oder Soloselbständiger hast du oftmals niemanden, mit dem du dich zu deinen Ideen, Gedanken und Problemen austauschen kannst. Auch das ist für mich ein wichtiger Teil meiner Arbeit.
Wie sieht Erfolg für dich persönlich aus und was ist dein Weg dorthin?
Zum einen war es für mich ein großes Erfolgserlebnis, genau die Arbeit zu finden, die mich erfüllt.
Mittlerweile fokussiere ich mich mehr und mehr auf soloselbständige Frauen, so wie mich selbst. Das sind einfach meine Wunschkundinnen. Viele haben so tolle Geschäftsideen und möchten was Eigenes auf die Beine stellen. Sie dabei zu unterstützen, ist genau die erfüllende Aufgabe, die ich gesucht habe.
Zum anderen möchte ich vorleben, dass man als Mutter in Teilzeit sich nicht mit weniger anspruchsvollen Aufgaben begnügen muss. Ich finde es so falsch, dass vor allem bei der Jobvergabe der Faktor Zeit oft immer noch über die Leistung gestellt wird. Ich möchte zeigen, dass es auch anders geht und man mit einem smarten, kleinen Unternehmen super erfolgreich sein kann und gleichzeitig glückliche Mama und Familienmanagerin. Es gibt ja schon so tolle Vorbild-Mompreneurs und mein Ziel ist es, auch eine davon zu sein.
Wie ist dein Setup und wie schaffst du es, den alltäglichen MomPreneurs-Wahnsinn irgendwie zu meistern?
Mittlerweile sind meine Kinder ja größer und ich habe auch wieder mehr Zeit fürs Business. Kinderbetreuung und -bespaßung fällt weg, aber trotzdem ist die gemeinsame Zeit unheimlich wichtig. Deshalb achte ich darauf, dass ich, auch wenn die Kinder es nicht mehr direkt einfordern, eine gute Balance zwischen Arbeit und Familie schaffe. Aber das große Plus ist, dass man besser planen kann, weil weniger Unvorhergesehenes passiert.
Und wenn doch mal wieder alles auf einmal kommt, versuche ich alle fünf gerade sein zu lassen. Dann ist eben mal nicht aufgeräumt und gekocht und die Wäsche stapelt sich. Außerdem habe ich eine Putzfrau. Die ist echt Gold wert!
Welche Top Drei Tipps & Tools bringen dir wirklich Ergebnisse im Business oder erleichtern dir deinen MomPreneurs-Alltag am meisten?
1.Vernetze dich!
Netzwerken hilft dir nicht nur bei der Akquise, sondern ist auch toll, um sich gegenseitig zu motivieren und ersetzt ein wenig die fehlenden Kollegen. Außerdem ist es wichtig, dass du Menschen um dich hast, die schon einen Schritt weiter sind als du. Sie können dir helfen, dass du schneller zum Erfolg kommst.
2. Investiere in dein Mindset!
Ich habe erst vor 3 Jahren begonnen, an meinem Mindset aktiv zu arbeiten. Da war ich schon eine ganze Zeit selbständig und Glaubenssätze hatten sich bei mir im Kopf verankert, die mir für meinen Erfolg nicht dienlich waren. Diese aufzulösen und auch weiterhin dranzubleiben, hat mich einen entscheidenden Schritt weitergebracht.
3.Nimm dein Marketing selbst in die Hand!
Damit meine ich nicht, dass du alles selbst machen musst. Wichtig ist aber, dass du die Fäden in der Hand hast und eine Strategie hast, die zu dir und deinem Business passt. Ein Patent-Rezept gibt es nicht. Aber Marketing kann man lernen und vieles geht einfacher als man denkt. Man darf es sich ruhig zutrauen, sich ans Werk machen und einfach ausprobieren!
Wie können wir in unserer Gesellschaft mehr MomPreneurship ermöglichen – welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?
Ich glaube, dass viele Mütter vor dem Gründen zurückschrecken, weil sie Angst vor dem Risiko haben und es sich nicht zutrauen. Deswegen dürfen wir nicht aufhören uns gegenseitig Mut zu machen und Mütter ermutigen, die diesen Schritt gerne wagen würden, es einfach zu probieren.
Natürlich wäre es auch schön, wenn manches einfacher wäre, denn als Selbständige ist man für vieles wie beispielsweise die eigene Absicherung selbst verantwortlich. Da dürfen auch von Seiten der Politik bessere und einfachere Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Dein wichtigstes Learning als MomPreneur für andere MomPreneurs?
Sich nicht verrückt machen, wenn es mal nicht so läuft.
Ich habe mir oft Vorwürfe gemacht, wenn andere schneller vorwärtsgekommen sind und ich das Gefühl hatte, dass ich zu nichts komme, weil die Kinder mit den Hausaufgaben Hilfe brauchen, mal wieder jemand krank ist, Schulferien sind,…
Aber das Schöne am Mompreneur-Dasein ist ja auch, dass man sein eigenes Tempo bestimmen kann und das darf man dann auch ohne schlechtes Gewissen machen.
Ich bin total froh, dass ich nie aufgegeben habe, denn vorankommt man trotzdem, auch wenn es manchmal in kleineren Schritten geht.
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