von Cathrin Eggers
Letzte Woche habe ich auf MomPreneurs.de beschrieben, warum dein Business eine E-Mail Liste braucht, denn mir ist wichtig, dass du wirklich den Mehrwert für dich dahinter erkennst – nicht obwohl sondern gerade weil du vielleicht sehr wenig Zeit hast um dein Business voranzubringen.
Deine ersten Schritte sollten demnach sein:
- Auswahl und Anmeldung für einen E-Mail Service Anbieter
Ich empfehle dir für den Anfang MailChimp, weil es für die ersten 2.000 E-Mail Adressen kostenlos ist und einen umfangreichen Service bietet. Du kannst später jederzeit zu einem anderen Anbieter wechseln - Einarbeitung in die Funktionen deines E-Mail Service Anbieters
Jeder E-Mail Service Anbieter hat ein umfangreiches Handbuch oder Video-Tutorials, mit Hilfe derer du leicht den Einstieg findest. Fragen wie „Wie erstelle ich ein Anmeldeformular und binde es auf meiner Webseite ein“ oder „wie layoute ich meine E-Mails“ werden hier erklärt. - Loslegen!
Wie so oft ergeben sich die meisten Fragen auf dem Weg, deswegen ist das Wichtigste, dass du anfängst und den ersten Schritt wagst!
Damit du neben dem „Warum“ auch ein wenig Handwerkszeug hast, geht es heute darum, wie du mehr Abonnenten auf deine Liste bekommst und wie du wirklich gute E-Mails an deine Interessenten schreibst.
Warum eine E-Mail Liste allein noch keine Anmeldungen bringt
Falls du schon eine E-Mail Liste hast und keine oder wenige Anmeldungen bekommst, fragst du dich vielleicht, woran das liegen mag. Besonders, wenn du schon viel Arbeit in die Auswahl des E-Mail Service Anbieters gesteckt hast, den gesamten „double-opt in“-Prozess auf deiner Webseite integriert und die ersten E-Mails geschrieben hast bist du womöglich nicht so sicher, ob der Aufwand wirklich im Verhältnis steht.
Zunächst kann ich dir versichern: Ja! Es lohnt sich wirklich! Aber wie so oft steckt der Teufel im Detail und es gibt ein paar Dinge die du berücksichtigen solltest wenn du wirklich eine E-Mail Liste aufbauen möchtest, die wertvolle Kontakte und nicht zuletzt potenzielle Kunden für dich sammelt.
Qualität geht vor Quantität, das gilt auch und vor allem für den Aufbau deiner E-Mail Liste! Das bedeutet, dass es erst einmal gar nicht so wichtig ist unheimlich viele E-Mail Adressen auf deiner Liste zu haben sondern viel mehr, wie sehr sie zu dir beziehungsweise deinem Angebot passen!
Dafür ist es unerlässlich, dass du deinen USP, also das, was dich und dein Angebot einzigartig macht im Vergleich zu deiner Konkurrenz, ganz genau kennst! Je besser du deine Nische und deinen idealen Kunden definiert hast, desto deutlicher wird sich das in allen deinen Inhalten und Texten widerspiegeln, automatisch die richtigen Interessenten ansprechen und sie animieren, sich in deine Liste einzutragen.
Wenn deine Webseiten-Besucher nicht verstehen, welches konkrete Problem oder Bedürfnis du für sie lösen kannst, werden deine Bemühungen erfolglos bleiben. Der erste Schritt muss also sein, dass du dir ganz klar darüber wirst WAS du für WEN anbietest und WARUM.
Ich weiß, dass das sehr schwer ist und du vielleicht gerade das Thema E-Mail Liste angehst, um von deiner Positionierungsarbeit „Pause“ zu machen. Aber das Wachstum einer qualitativ hochwertigen Liste hängt unmittelbar damit zusammen, wofür du stehst. Wenn du Schwierigkeiten hast, deinen USP herauszuarbeiten, denke darüber nach dir Unterstützung zu holen. Zum Beispiel in Form eines Sparringspartners, eines Coaches oder mithilfe einer Gruppe wie beispielsweise den MomPreneurs-Masterminds.
Der zweite wichtige Punkt ist, dass sich Webseiten-Besucher heute kaum noch in eine Liste eintragen, ohne einen Gegenwert oder Zusatznutzen dafür zu erhalten. Das kennst du vielleicht von dir selber: Die Hauptmotivation, sich für einen Newsletter anzumelden, ist oft ein Gutschein, eine Einladung zum Pre-Sale oder auch einfach Wissen in ansprechender Form aufbereitet. Gleichgültig was du mit deinem Business anbietest: Du solltest dir diesen Mechanismus auch zunutze machen und deinen Interessenten etwas anbieten, damit sie sich in deinen Newsletter eintragen.
Wie du (mehr) Abonnenten für deine E-Mail Liste gewinnst
Man könnte also meinen: Je mehr relevante Inhalte du für deine Zielgruppe produzierst, desto mehr Menschen tragen sich in deine Liste ein und wenn du noch ein „Dankeschön“ im Austausch anbietest wächst die Liste von ganz alleine, richtig? Nunja, fast! Ganz so einfach ist es aber leider doch nicht, denn es gibt noch ein paar Dinge mehr, die du dabei beachten solltest:
1. Mehrwert gegen E-Mail Adresse
Wenn du deinen Webseiten-Besuchern einen interessanten Mehrwert, auch „Freebie“ genannt, als Dankeschön für ihre Eintragung in deine Liste anbietest, sollte es wirklich etwas sein, das auf deine Zielgruppe zugeschnitten ist, denn ansonsten funktioniert es leider nicht (mehr) so gut. Dieses Instrument wird schon von sehr vielen Webseiten-Betreibern genutzt und zu recht sind die Leser etwas „E-Book müde“.
Wenn du es aber schaffst, deine Zielgruppe und ihren Bedarf genau zu identifizieren wird dir das dabei helfen, deinen Abonnenten einen Vorgeschmack auf dein Angebot in ansprechender Form zu liefern. Das kann beispielsweise sein:
- Ein „Best of“ deiner bisher erschienenen Blog-Artikel
- Ein kleiner Minikurs über einen Teilbereich deines Fachgebiets
- Ein Rabatt beim nächsten Einkauf
- Ein Arbeitsblatt für bestimmte Abläufe (Anleitung, Rezept, Schnittmuster)
- Deine besten Tipps für ein bestimmtes Thema
Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es muss und sollte kein Roman sein! Aufgrund der allgegenwärtigen Informationsflut sind viele Leser dankbar, wenn sie einen Sachverhalt kurz und bündig erklärt bekommen.
Deinen „Freebie “ bewirbst du direkt im Zusammenhang mit deinem Anmeldeformular. Das Dokument oder den Gutscheincode integrierst du dann in den „double opt-in Prozess“ über deinen E-Mail Service Anbieter – entweder in Form einer Begrüßungsmail, einer eigens angelegten Downloadseite oder eine E-Mail Serie.
Jeder Interessent findet andere Dinge interessant und andere Formate lesenswert, deswegen kannst du gut und gerne mehrere „Freebies“ auf deiner Seite anbieten.
2. Die Anmeldeformulare
Baue dein Anmeldeformular an verschiedenen Stellen auf deiner Seite ein. Auch wenn du denkst, es wird vielleicht zu viel: deine Webseiten-Besucher übersehen die Formulare leicht und es ist gut, wenn sie an verschiedenen Stellen auftauchen:
- Auf der Homepage ganz oben
- Unter deinen Blog-Artikeln oder Produktseiten
- Innhalb eines Fließtextes
- In der Seitenleiste
- Auf deiner „Über mich“ Seite
- Im Popup
Zum Thema Pop up ist zu sagen, dass es zwar viele Menschen nervt, aber trotzdem wunderbar funktioniert 🙂 Wenn dein Pop up gut ist und noch viel wichtiger: wenn deine Inhalte gut sind, wirst du in jedem Fall eine Steigerung bei der Anmeldezahl bemerken!
Ich benutze derzeit zum Beispiel PopupAlly für WordPress es gibt aber noch viele mehr wie zum Beispiel Optin Monster. Du kannst zum Beispiel einstellen, dass Besuchern das Fenster nur alle 10 Tage angezeigt wird falls du wirklich ernsthaft besorgt bist, dass es zu viel werden könnte.
3. Landing Pages
Eine Sache, die für deinen Listen-Aufbau unablässig ist, sind Landing Pages! Egal, ob du einen „Freebie“ bewerben willst, ein Webinar zu einem bestimmten Thema planst, eine Challenge ausgearbeitet hast oder einen neuen Podcast an den Start bringen willst: Wenn du eine eigene Seite mit den wichtigsten Informationen und Mehrwerten für dein aktuelles Angebot erstellst und hier auch ein Anmeldeformular einbaust, hast du noch viel mehr Möglichkeiten, relevante Abonnenten für deine Liste zu gewinnen.
Um auf deine Landing Page, beziehungsweise dein Angebot aufmerksam zu machen kannst du einerseits Facebook-Anzeigen (im Werbeanzeigenmanager: „Leite Besucher auf deine Webseite“) schalten und auf die Landing Page verlinken oder auch aus allen anderen Social Media Kanälen Interessenten auf diese Seite führen, indem du den direkten Link angibst (zum Beispiel im Twitter oder Instagram Profil). Das ist eine gute Alternative dazu, immer nur auf die eigene Homepage zu verlinken, zumal wenn es dort keinen ganz klaren „Call to Action“ gibt wie auf der Landing Page.
Was du deinen Abonnenten schreiben kannst
Wenn sich die ersten Interessenten für deine Liste entschieden haben, solltest du dazu übergehen, ihnen auch regelmäßig zu schreiben. Denn sonst werden sie dich und dein Angebot irgendwann vergessen und sich früher oder später wieder abmelden oder deine E-Mails ungelesen löschen. Der beste Weg für eine nachhaltige Beziehung zu deiner Liste ist so zu schreiben, als würdest du an eine liebe Kundin schreiben, deren Problem du ganz genau kennst.
Du möchtest authentisch sein und Vertrauen aufbauen! Dafür kannst du zum Beispiel darüber schreiben was es Neues bei dir oder auf deiner Webseite gibt und zu neuen Inhalten verlinken. Oder du kannst einen wöchentlichen Tipp, ein Zitat, ein schönes Bild zur freien Verwendung, eine Verlosung oder ähnliches beifügen.
Wichtig ist, dass dein Text einem Thema folgt, das unmittelbar mit deinem Angebot zu tun hat, denn du willst ja über kurz oder lang auch Kunden gewinnen und musst dafür unbedingt diesen Bogen spannen. Je näher du an deiner Zielgruppe „dran“ schreibst, desto leichter wird es dir fallen, passende Inhalte zu finden und vielleicht auch Geschichten aus deinem eigenen Leben einzubinden oder Geschichten von deinen Kunden zu erwähnen.
Nicht zuletzt kannst und solltest du deine E-Mail Liste als allererstes darüber informieren, wenn bei dir neue Produkte, Angebote oder spannende Entwicklungen anliegen, um Ihnen die Möglichkeit zu geben als Erste zuzugreifen.
Fazit
Obwohl das Thema E-Mail Liste aufbauen sehr komplex wird, je tiefer du in die Materie einsteigst, sind die ersten Schritte ganz einfach und du kannst sie quasi sofort, kostenlos und ohne großes Risiko angehen.
Setze dich unbedingt mit deinem E-Mail Service Anbieter auseinander, schau’ dir die Anleitungs-Videos an und taste dich Schritt für Schritt ran, um noch mehr Funktionen für dein Business kennenzulernen und auszuschöpfen.
Denn eines ist sicher: deine E-Mail Liste ist wirklich wichtig für das Wachstum deines Businesses — und der Aufwand lohnt sich allemal.
Zur Autorin
Cathrin Eggers ist Mutter eines 8-jährigen Sohnes und hat viele Jahre als Management-Assistentin gearbeitet. Auf ihrer Seite SterneBewerbung berät sie Frauen mit bunten Lebensläufen bei der Jobsuche. Cathrin ist außerdem Teil des MomPreneurs-Teams und organisiert die Düsseldorfer MomPreneurs-Meetups.
Titelbild: zandyz/Shutterstock.com