Warum dein Business eine E-Mail Liste braucht

Wenn es dir so geht wie mir hat der Tag eindeutig zu wenig Stunden und du weißt auch haargenau was Esther damit meint, wenn sie sagt, dass wir MomPreneurs „laserfokussiert“ arbeiten müssen, um unsere Ziele zu erreichen. Genauso gut wissen wir alle, dass das im Alltag alles andere als ein Selbstgänger ist.

Wenn das Kind krank vor dem Fernseher sitzt, der Postbote 6 Pakete für die Nachbarn loswerden will,  der Skype-Call in 3 Minuten losgeht, das Geschenk für die Party heute Abend noch besorgt werden muss, die Kundin nach der Rechnung fragt, nachmittags der Termin beim Kinderarzt ansteht und dazwischen noch der Workshop für das Wochenende vorbereitet werden will, dann willst du wahrscheinlich nicht hören, dass du auch noch unbedingt E-Mail Marketing machen sollst (es sei denn, du machst es schon und bist überzeugt davon 🙂 )

Heute möchte ich mit dir teilen, warum ich den Begriff „E-Mail Marketing“ unzureichend finde und warum ich es trotzdem für eine sehr gute und nahezu unverzichtbare Sache halte. Und wieso es dich am Ende viel weniger Zeit kostet, als du im ersten Moment vielleicht  denkst.

Was ist E-Mail Marketing überhaupt?

E-Mail Marketing ist ein Baustein des Online-Marketings, ganz konkret kannst du es auch „Direktmarketing“ nennen. Es geht beim E-Mail Marketing darum, einen direkten „Draht“ zu deinen Lesern oder Interessenten zu bekommen und sie über dein Tun und deine Angebote per E-Mail auf dem Laufenden zu halten. Und natürlich darum, sie bestenfalls früher oder später zu (zahlenden) Kunden oder Empfehlern zu machen.

Vielleicht klingt das für dich genauso wie anfangs für mich: Nach einer eiskalten und berechnenden Verkaufsstrategie, die irgendjemandem irgendetwas verkaufen soll, was er gar nicht braucht.

Aber langsam! Zunächst einmal bietet E-Mail Marketing sowohl dir als auch deinen Lesern oder Webseiten-Besuchern die Möglichkeit, in Kontakt zu bleiben. Was du daraus machst ist dann die nächste Sache.

Während deine Interessenten bei Facebook, Twitter oder Instagram auf einer fremden Plattform gesammelt werden, hast du beim E-Mail Marketing die Fäden selber in der Hand. Facebook entscheidet beispielsweise nach eigenen Algorithmen, wer und wieviele Menschen deine Posts zu sehen bekommen. Ohne deine Beiträge zusätzlich zu bewerben kommst du häufig nicht sehr weit. Beim E-Mail Marketing erhält garantiert JEDER Interessent deine Nachrichten und zwar für dich kostenlos!

Stell dir einmal vor, du steckst deine ganze Kraft zum Beispiel in eine Facebook-Gruppe. An sich eine gute Sache. Aber schon morgen kann Facebook entscheiden, dass Gruppen nicht mehr in die Strategie passen und sie in kurzer Zeit komplett abschaffen. Was passiert dann mit deinen Mitgliedern? Da bricht dann die Hektik aus. Dann hast du viel Zeit, Geld und Nerven verloren und stehst am Ende womöglich mit leeren Händen da. Das willst du nicht wirklich und schon deshalb macht es Sinn, dir einen eigenen Verteiler aufzubauen, über den du selbst entscheiden kannst und mithilfe dessen DU entscheidest, wem du wann welche Nachrichten schickst.

Wie funktioniert E-Mail Marketing?

Um mit deinen Interessenten per E-Mail in Kontakt zu bleiben, brauchst du logischerweise zunächst einmal ihre E-Mail Adresse. Du darfst nicht einfach danach fragen und sie dir dann notieren, sondern du musst dir quasi doppelt von deinen Interessenten bestätigen lassen, dass du ihre E-Mail Adresse auch speichern und für weitere E-Mail Nachrichten verwenden darfst. Das hat datenschutzrechtliche Gründe. Diese doppelte Bestätigung wird auch „double opt-in Prozess“ genannt.

Um diesen „double opt-in Prozess“ einzurichten und die E-Mails deiner Interessenten zu sammeln, brauchst du einen E-Mail Service Anbieter, zum Beispiel GetResponse, Klick-Tipp oder MailChimp. Es gibt noch sehr viele andere, für den Anfang kann ich dir MailChimp empfehlen, denn für deine ersten 2.000 gesammelten E-Mail Adressen ist dieser Service kostenlos. Du kannst später jederzeit leicht zu einem anderen Anbieter wechseln und deine gesammelten Adressen mitnehmen.

Sobald du dich für einen E-Mail Service Anbieter entschieden und dich registriert hast, kannst du ein Anmeldeformular erstellen, um es auf deiner Seite einzubauen. Wie das genau funktioniert erklären die meisten Anbieter in Videos oder Anleitungen auf ihrer Seite sehr gut. Wenn du dir etwas Zeit dafür nimmst, ist das in kurzer Zeit erledigt.

Die Besucher auf deiner Webseite haben nun die Möglichkeit, sich über das Anmeldeformular auf deiner Seite für deinen Newsletter zu registrieren. Sie erhalten nach dem Eintragen ihrer E-Mail Adresse eine Bestätigungs-E-Mail des E-Mail Service Anbieters in ihr Postfach, über die sie ihre Eintragung nochmals rückbestätigen. Diese Bestätigungs-Mail kannst du natürlich auch personalisieren. Die E-Mail Adressen der Interessenten, die sich nun in das Anmeldformular auf deiner Seite eintragen, werden ab sofort beim E-Mail Service Anbieter für dich gesammelt.

Der E-Mail Service Anbieter sorgt auch dafür, dass deine Abonnenten mit jeder E-Mail, die du versendest, die Möglichkeit erhalten, sich wieder abzumelden. Auch das ist datenschutzrechtlich vorgeschrieben und es ist besser, wenn das automatisch abläuft, damit keine Fehler passieren können. Hier lauert ansonsten Abmahngefahr!

Wozu ist E-Mail Marketing gut?

Vielleicht fragst du dich jetzt: gut und schön! Aber brauche ich das wirklich? Wer sich für meine Seite interessiert, der kommt doch auch von alleine wieder. Außerdem habe ich wirklich (!) keine Zeit für eine zusätzliche Aufgabe. Einmal die Woche einen Newsletter versenden? Unmöglich!

Ganz ehrlich? Ich kann die Einwände sehr gut nachvollziehen und mir ging es ganz genauso. Es ist erst einmal eine zusätzliche Aufgabe, keine Frage. Aber jetzt möchte ich dir erklären, warum E-Mail Marketing weit über diese etwas unterkühlte Bezeichnung hinausgeht und dir und deinen Abonennten wirklich Mehrwert liefern kann. Ja, genau! DIR auch und nicht nur deinen Abonnenten.

Während große Unternehmen einen Newsletter meistens dafür nutzen, Sonderangebote und den Winter-Sale zu bewerben, hast du jetzt die Möglichkeit, persönlich zu werden. Du informierst deine Leser einerseits darüber, was es bei dir Neues gibt, andererseits kannst du ihnen auch Fragen stellen, sie um Feedback bitten oder die E-Mail Adressen für eine Umfrage nutzen und hieraus wertvolle Informationen für deine Arbeit mitnehmen.

Wenn du beispielsweise einen Blog-Beitrag schreibst, dann werden sich natürlich besonders deine Abonnenten dafür interessieren, weil sie dich schon kennen. Du hast nun die Möglichkeit, ihnen eine E-Mail zu schicken und sie darauf hinzuweisen, dass du einen neuen Beitrag veröffentlicht hast. In Zeiten, in denen du es vielleicht nicht schaffst, neue Blog-Artikel zu schreiben, kannst du deine Abonnenten trotzdem mit Neuigkeiten versorgen oder zum Beispiel berichten, dass du dich über gute Gastartikel freust und auf diese Weise in Kontakt bleiben.

Fakt ist: Abonnenten, die sich mit dem Eintragen in deine E-Mail Liste schon einmal für dich entschieden haben, sind Interessenten, die auch gerne wiederkommen. Du ersparst ihnen mit deiner E-Mail Nachricht, jeden Tag nachzuschauen, ob es etwas Neues gibt und lieferst ihnen die Essenz deiner Arbeit frei Haus.

Was soll ich schreiben?

Natürlich ist dein Ziel, über deinen Newsletter perpektivisch auch Kunden zu gewinnen. Aber nicht, indem du stumpf dein Angebot verteilst und darauf wartest, dass irgendwann jemand „zuschlägt“. Das ist der Punkt, in dem das Potenzial von E-Mail Marketing gerne unterschätzt oder fehlinterpretiert wird. Der „Sales-Anteil“ sollte bei maximal 20% liegen und der „Content-Anteil“ bei etwa 80%.

Es geht tatsächlich in erster Linie um das Aufbauen von Kundenbeziehungen und Vertrauen! Je häufiger jemand etwas von dir liest, desto besser lernt er dich kennen und kann sich besser vorstellen, mit dir zusammenzuarbeiten, dich weiterzuempfehlen oder dein Produkt zu kaufen. Menschen kaufen eben von Menschen, denen sie vertrauen. Und Vertrauen, das liegt in der Natur der Sache, braucht seine Zeit, um zu entstehen.

Wenn du also einen Newsletter schreibst, oder ich nenne es lieber eine E-Mail an deine Abonnenten, denn Newsletter ist mir schon zu anonym, dann mache dir klar, dass auf der anderen Seite jemand sitzt, der sich schon aus einem ganz bestimmten Grund für dich entschieden hat.

Wahrscheinlich hat er oder hat sie ein Problem, steht vor einer konkreten Herausforderung oder hat einen Produktwunsch, den er oder sie bei dir potenziell erfüllt sieht. Das Ziel deiner E-Mails ist es jetzt, mit der Zeit herauszufinden, ob du oder dein Produkt wirklich zu deinem Abonnenten passt, denn du willst eben nicht stumpf etwas verkaufen, sondern jemandem wirklich weiterhelfen bei der Lösung seines oder ihres Problems. Damit hast du jetzt die Chance einen Unterschied zu machen, echte Mehrwerte zu liefern und dich bei deinen Lesern fest „im Hinterkopf“ zu verankern als Lösung für sein oder ihr Problem!

Die Herausforderung liegt jetzt darin, die richtigen Worte zu finden, um deine idealen Kunden zu finden. Du brauchst die richtigen Worte, die ihm oder ihr signalisieren: „Ja, genau! DAS ist mein Problem und mit deiner Hilfe könnte es gelöst werden und ich vertraue dir!“ Das schaffst du am besten indem du dir vorstellst an einen konkreten Menschen zu schreiben den du persönlich kennst – inklusive seiner Herausforderung. Und indem du dein „WARUM“ immer wieder verständlich machst, selber auch mal Schwächen zeigst und vielleicht Parallelen zu deinen eigenen Erfahrungen ziehst.

Wenn du über zu viele und zu allgemeine Dinge schreibst, dann kann es sein, dass deine potentiellen Kunden früher oder später abspringen. Warum? Weil die Mehrheit der Menschen auf der Suche nach individuellen Lösungen sind für ihre ganz konkreten Probleme. Deswegen musst du möglichst deutlich werden und deinen Mehrwert immer wieder hervorheben.

Inhalte für deine E-Mails können zum Beispiel sein

  • was dich seit dem letzten Newsletter beschäftigt
  • Tipps, Tricks, Übungen, Buch-Rezensionen oder andere hilfreiche Ressourcen
  • Link zu deinem aktuellen Blog-Artikel
  • Termine, bei denen deine Leser dich persönlich treffen können
  • kurze Videos, zum Beispiel mit einer Anleitung oder einer Ankündigung
  • Eine Kundenfrage mit deiner Antwort (Q&A)
  • Kundenfeedback, über das du dich gefreut hast
  • Fotos von der letzten Warenlieferung

Du kannst auch einfach mal nachfragen, was deine Leser eigentlich gerade umtreibt: Was beschäftigt sie gerade am meisten? Welche Frage ist heute bei ihnen offen geblieben?  Welche Themen interessieren sie konkret?

Vielleicht erhälst du nur eine einzige Antwort, aber ich verspreche dir: spätestens ab da wird sich dein Blick auf das Thema E-Mail Marketing ändern, weil du verstehst, dass „echte“ Menschen deine Nachrichten erhalten und DICH lesen wollen. Und natürlich kannst du die Antworten auch wieder als Grundlage für neue Inhalte nutzen.

Je größer deine Liste wird, desto mehr wird dir bewusst werden, dass dir Menschen zuhören und du bei einigen wirklich einen Unterschied machen kannst. Dann wird auch der Tag kommen, an dem andere auf dich zukommen und nach Kooperationen fragen. Wenn du es geschickt anstellst, dann kannst du auch hier ein „Win-Win“ für deine Kunden, Partner und für dich landen.

Fazit

Auch wenn du nicht jede Woche eine E-Mail an deine Abonennten schicken kannst, weil du es zeitlich nicht unterbringst, verschenke nicht die Chance, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, die deine wichtigsten Kontakte sind. Sie sind es, die dir zuzuhören, auf deine Angebote und Ideen warten und dich weiterempfehlen, denn sie haben sich schon bewusst für dich entschieden und sie sind bereit, es wieder zu tun!

Nutze diese tolle Chance. Wenn du konsequent am Ball bleibst, dann wird sich das nicht nur in Form einer steigenden Anzahl an Newsletter Abonnenten auszahlen, sondern du wirst auch wertvolle Erfahrungen sammeln, welche Inhalte besonders gut funktionieren und welche nicht. Dieses Wissen und diese Erfahrungen kannst du wiederum nutzen, um deine Botschaft und dein Angebot noch weiter zu optimieren. Und nicht zuletzt wirst du auch neue Kunden gewinnen!

Wie du merkst ist das Thema nicht so leicht „zu erschlagen“. Es gibt dazu sehr viel zu sagen. Deshalb möchte ich dir nächste Woche im 2. Teil ein paar ganz konkrete Ideen mitgeben, wie du mehr Abonnenten auf deine Liste bekommst. Ist das Thema interessant für dich? Dann freue ich mich über deinen Kommentar und natürlich über eine Eintragung in den MomPreneurs Newsletter 😉

Zur Autorin

Cathrin Eggers ist Mutter eines 8-jährigen Sohnes und hat viele Jahre als Management-Assistentin gearbeitet. Auf ihrer Seite SterneBewerbung berät sie Frauen mit bunten Lebensläufen bei der Jobsuche. Cathrin ist außerdem Teil des MomPreneurs-Teams und organisiert die Düsseldorfer MomPreneurs-Meetups.

 Titelbild: s_karau/Shutterstock.com

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5 Antworten

  1. Vielen Dank für diese geteilten, super wertvollen Tipps. Ich bin schon seit einigen Jahren selbständige Art Direktorin und nun kurz vor der Geburt meines ersten Kindes.

    Es ist ein sehr gutes Gefühl die “MomPreneurs” in dieser Zeit kennengelernt zu haben. Ich finde mich bereits jetzt schon in so vielen Beiträgen mit meinen Fragen wieder. Bekomme sie beantwortet und freu mich schon bald beim ersten Meetup dabei zu sein.

    Bis dahin herzliche Grüße aus Hamburg,
    Carolin Hermann

  2. Liebe Cathrin,
    ganz ganz wunderbar geschrieben und enthält alles was wichtig ist.

    Vielen Dank für die zahlreichen Tipps über Anbieter und Inhalt.

    Ich wünsche dir und allen hier maximalen Erfolg, mit ganz viel Spaß u Freude und genug Zeit für euch selber.

    Herzliche Grüße aus Mettmann
    Carmen

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