Mama, ich schaffe das nicht!

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Unruhig schaue ich auf die Uhr, tippe weiter und versuche wieder einen Gedanken zu fassen. Wo war ich stehengeblieben? Immer wieder setze ich neu an und versuche mich zu konzentrieren. Mein Blick wandert hinüber zum Board, zurück zum Rechner und wieder zum Handy.

Tief durchatmen. Wird schon! Während ich mir in Gedanken alle möglichen Situationen ausmale, schrillt die Klingel. ENDLICH – da sind sie!

Ich springe auf, laufe zur Tür und winke neugierig. “Wie waaaaaaaaars?”

Meine große Tochter, Rahel lächelt und sagt: “Hart, aber wird schon!”.

Während sie an mir vorbei läuft und das Katzenvieh begrüßt, sage ich leise „Und bei dir?“. Stille und ein Blick, der mehr als tausend Worte sagt.

Immer noch Stille.

Sag doch?!

Langsam verzieht sich das kleine Gesicht und wechselt in Sekunden zwischen tiefer Frustration, Erschöpfung, Ärger, Enttäuschung, Angst, Versagen, bis die Tränen fließen….

Es bricht mir fast das Herz und ich versuche, meine kleine Tochter Jarah zu trösten: „Du musst Geduld haben. Es wird jeden Tag besser. Du wirst Freunde finden. Glaub mir….“.

Tiefes Schluchzen. Ihre Augen sind ganz müde und rot vom Weinen und auf einmal fühlt es sich so an, als ob sie doch noch sooo viel kleiner ist als sie eigentlich ist, während sie schluchzend sagt: „Mama, ich schaffe das nicht!“.

Und ja, wir wussten es wird schwierig: Unterricht komplett auf Englisch, ein neues System, neue Lehrer und KEINE Freunde…..

Für einen Moment fühle ich mich schuldig. Klar, in Deutschland wäre es viel einfacher gewesen. Aber 1 Woche ist gar nichts. Wirklich gar nichts…

Während ich versuche, selbst ruhig und gelassen zu bleiben, rattert es bei mir im Kopf….

Wie kann ich Jarah bloß helfen? Wie kann ich es schaffen, dass es KLICK im Kopf macht und sie versteht, dass sie eben kein Versager ist?

Ich weiß, sie schafft das! Warum hat sie nur so einen verdammt hohen Anspruch an sich selbst…..bin ich tatsächlich zu eisenhardt als Vorbild??!!

Wenn du mich kennst, dann weißt du, dass ich eben nicht so schnell aufgebe und das auch dir und den vielen anderen MomPreneurs predige: Gerade die harten und schwierigen Erfahrungen sind die, die uns weiterbringen und wachsen lassen…

Aber Kinder sind eben Kinder. Sie ticken anders und natürlich können wir nicht das erwarten, was wir in dieser Situation von Erwachsenen erwarten: Reiß dich einfach mal zusammen!

Intuitiv denke ich: Vielleicht muss ICH mich einfach mal zusammenreißen, meinen Perfektionismus ablegen, Vertrauen und vor allem Geduld haben….

Dennoch: Ich bin überzeugt, dass es viel wert ist als Mutter als auch als Unternehmerin Vorbild zu sein: Nicht gleich aufgeben, bereit zu sein, Dinge auch mal auszuhalten und Grenzen zu überwinden….und ganz wichtig: LERNEN!

Um als MomPreneur erfolgreich zu sein, musst auch du ständig lernen, Dinge ausprobieren, deinen Horizont erweitern, analysieren, verstehen was funktioniert und was nicht funktioniert.

Wenn du konsequent und gerne lernst, dann wirst du nicht nur erfolgreicher sein als andere, sondern bist damit auch ein echtes Vorbild für deine Kinder!

Denn egal, ob groß oder klein: Es ist einfach ein tolles Gefühl und ein toller Erfolg, wenn man es dann wirklich schaffst, Grenzen zu überwinden und lernt, wie es gehen kann.

Ich bin dankbar, dass ich als MomPreneur nicht nur die Möglichkeit habe, fast jeden Tag etwas dazuzulernen, Herausforderungen zu meistern und Grenzen zu überwinden, sondern auch meine Kinder inspirieren und motivieren kann zu lernen und kleine und auch große Herausforderungen zu überwinden.

So, jetzt muss ich ein wenig Gas geben: In weniger als 1 Woche startet meine Challenge „Produktiv wie nie zuvor“ und bald sind die Mädels zurück aus der Schule. Ich bin gespannt, wie es heute wird. Drück mir und uns die Daumen!

Wenn das Thema “Produktivität” für dich immer wieder zur Herausforderung wird, dann freue ich mich, wenn du dabei bist. Hier kannst du dich kostenlos anmelden

Welche Erfahrungen hast du mit deinen Kindern gemacht? Was sind deine Tipps,  um Herausforderungen wie diesen zu begegnen und oder die Kinder zum Lernen zu motivieren?  Ich freue mich wie immer über deinen Kommentar unten.

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6 Antworten

  1. Liebe Esther, ich denke, Jarah braucht in einem solchen Moment keine Ermutigung oder aufbauende Worte Ala “Das wird schon, Du schaffst das!”, sondern sie braucht ganz schlicht Trost. Verständnis, Wärme, Nähe. Ich glaube nicht, dass sie deswegen weint, weil sie einen hohen Anspruch an sich selbst hat und diesem nicht genügt hat. Sie weint, weil es viel war, weil sie sich überfordert fühlt, weil sie einsam war, weil sie in einer unvertrauten Umgebung war, eil sie die Sprache nicht versteht und sich ausgeschlossen gefühlt hat. Es war den ganzen tag schlimm, und deswegen weint sie.. Wenn Du das siehst und Verständnis rüberbringst, sie einfach in den Arm nimmst und sie sich ausheulen lässt, hilfst Du ihr am allermeisten. ich habe keinen Zweifel, dass sie es schaffen wird, aber sie braucht bei dem Prozess Deine Wärme, Dein Verständnis für ihre Sorgen. Manchmal ist es vieleinfacher, als man denkt 🙂

    1. Liebe Maike, danke für deinen Kommentar. Ja – da hast du natürlich recht und Jarah bekommt im Moment natürlich auch noch mal eine Extra-Portion Liebe & Kuscheleinheiten. Rahel (ihre große Schwester) kümmert sich ganz süß und bringt sie jeden Tag in ihre Klasse und schaut in den Pausen nach ihr. Heute war es auch schon viel besser. Sie hat sogar zwei nette Mädchen kennengelernt, was uns alle natürlich sehr gefreut hat.

  2. Liebe Esther, ich fühle mit deine Töchter. Vielleicht kannst du ein Willkommen Party organisieren und die Kinder aus Jarah Klasse einladen. Und dort Spiel organisieren die keine Sprache brauchen. Oder /Und Die beste Freundin einfliegen lassen. Manchmal muss man auch kein Vorbild sein sondern nur Mitfühlen. Ich wünsche euch viel Kraft. Liebe grüße Sandrine

    1. Liebe Sandrine, lieben Dank für deinen Kommentar! Ich bin bereits dran. Heute war es schon ein wenig besser und Jarah hat zwei nette Mädchen kennengelernt. Alles Liebe & Gruß aus Portugal!

  3. Liebe Esther,
    ich erinnere mich noch sehr gut daran, als wir vor einem Jahr von Stuttgart in die USA gezogen sind. Meine Tochter, damals in der zweiten Klasse, sprach kein Wort Englisch und nachdem sich die erste Abenteuerlust gelegt hatte und der Schulanfang näher rückte,wurde auch das Gefühl I’m Bauch mulmiger..

    Der erste Tag in der amerikanischen Schule war nicht nur für Sie mit vielen Ängsten behaftet. Ich hatte genauso viel Angst, denn wenn Sie sich dort nicht wohl fühlt, weinend heim kommt und sich ganz und gar unwohl fühlt, dann wird es auch für mich/uns schwierig. Der Schulalltag ist doppelt so lang wie in Deutschland. Die Frage, wie sie das schaffen soll, beschäftigte mich besonders.

    Wir hatten vorab mit den Lehrerinnen und Lehrern gesprochen und gefragt, ob ich die ersten Tage mit im Klassenraum sitzen kann, falls sie es alleine nicht schafft. Es war kein Problem, still und unauffällig im hinteren Bereich zu sitzen und einfach nur da zu sein. Für meine Tochter war es genau das Richtige. Sie hatte die Sicherheit, dass sie nicht allein ist in dieser fremden, neuen Welt. Während der ganzen Zeit hat Sie mich übrigens weder zum übersetzen noch zum klären bestimmter Dinge gebraucht. Manchmal hat sie sich umgedreht, um zu schauen, ob ich noch da bin. Sicherheit spüren – das war ihr Schlüssel, um schnell und unbeschwert auf die Kinder zuzugehen und sich mit Händen und Füßen zu integrieren. Für mich war die Zeit im Klassenraum allerdings auch lehrreich. Zum einen habe ich die Namen der Schülerinnen und Schüler gelernt und konnte besser mit meiner Tochter reden, der Tagesablauf in der Schule wurde auch mir vertrauter und so manche amerikanische Eigenart über die wir zusammen lachen oder uns austauschen konnten. Schon nach wenigen Tagen, war es dann für für sie kein Problem mehr allein dort zu sein und ist seitdem völlig happy und mag am liebsten gar nicht mehr nach Deutschland zurück…..

    1. Liebe Nicole, vielen Dank für deinen Kommentar. Es ist genau wie du es sagst und ich bin da ganz bei dir. Ich habe viel mit den Lehrern gesprochen, war in der Schule und wir sprechen viel über die neue Situation und Herausforderungen, aber jeder Tag bringt ein klein wenig mehr Sicherheit. Danke!

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