Das Kind ist endlich eingeschlafen. Die Wohnung ist still – zumindest für den Moment. Und während andere sich erschöpft auf die Couch sinken lassen, beginnt für viele selbständige Mütter die vielleicht produktivste Zeit des Tages. In diesen kostbaren Minuten zwischen Einschlafritual und dem ersten unruhigen Wälzen auf der Babyphone-Anzeige wurden Websites gebaut, Kund:innen gewonnen und ganze Geschäftsmodelle entwickelt.
Business zwischen Babyphone und Bettrand
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich mich entscheiden durfte: Netflix oder Neustart? Vielleicht eine Entscheidung, die ich als selbstständige Mutter treffen muss. Mein kleiner Sohn schlief damals nur auf mir, und ich hätte diese Stunden genauso gut mit einer Serie verbringen können. Stattdessen bestellte ich mir einen Laptoptisch* fürs Bett – und legte los. Während er friedlich auf mir schlummerte, entstand eine komplett neue Positionierung. Ich überarbeitete meine Website, entwickelte Social-Media-Strategien, feilte an meinen Angeboten und schrieb Blogartikel. Mein Business bekam eine neue Richtung – während mein Baby sanft vor sich hin schnarchte.
Und ich bin nicht die Einzige, die zwischen Windeln und Wachstumsstrategien jongliert(e). Ich habe mich in meiner Community umgehört und herausgefunden: Diese ruhigen Momente sind oft die Geburtsstunde großer Ideen, die wir mit effektivem Zeitmanagement nutzen.
Erfolgsgeschichten aus dem MOMPRENEURS® Club
Antonia Ludwig – Ein Business in der Schlafenszeit
„Freebies, Blogbeiträge, E-Mail-Sequenzen, Positionierung, Zielgruppen-Übungen, die gesamte Website, Social Media Content, Fortbildungen, Kundengespräche – die Frage ist eher: Was ist da nicht alles passiert? Mein ganzes Business ist während des Mittagsschlafs und auch abends entstanden. Ich habe sogar meinen ersten Online-Kurs in dieser Zeit konzipiert und meinen Newsletter-Autopilot eingerichtet.“
Hilke Barenthien – Kreativität zwischen Kind und Tastatur
„Mein Postfach war nie so leer wie in dieser Zeit. Die Kleine hat oft auf meinem Schreibtisch geschlafen, zwischen mir und der Tastatur, den Kopf auf meinem Unterarm, eine Hand an der Maus, die andere auf der Tastatur. Mein größter Erfolg? Die Entwicklung des neuen Corporate Designs für den SkF – mitten in den Mittagsschlafstunden! Ich habe zudem in dieser Phase einen Kunden in seine Schranken gewiesen, was mich beruflich enorm gestärkt hat und mir half, meine Prioritäten zu setzen.”
Katharina Tolle – Der erste Blogpost, der alles veränderte
„Mein allererster Blogpost entstand in der Schlafenszeit. Ohne den wären bestimmt keine 500 anderen gefolgt. In genau diesen kurzen Momenten habe ich nicht nur geschrieben, sondern auch erste Kooperationen angefragt und mich mit anderen Selbständigen vernetzt.“


„Multi-Unternehmerin ohne Vorkenntnisse, Kundengewinnung on-/offline, täglich sichtbar sein, Netzwerken in Social Media, finanzielle Freiheit aufbauen – und das alles während der Schlafenszeiten meines Kindes. Ich habe in den kurzen Zeitfenstern zudem meine ersten Verkaufsgespräche geführt und meine ersten Kundinnen gewonnen.“
Janna Johannsen – WordPress lernen am Fußende des Bettes
„Ein Mittagsschlaferfolg bleibt mir besonders in Erinnerung: Ich habe zum ersten Mal WordPress nach Anleitung installiert – am Fußende des Bettes, in dem mein schlafendes Kind lag. Immer bereit, es schnell abzubrechen, falls er aufwacht. Aber es hat funktioniert! So entstand meine Website, mein Workbook ‚Hallo Me-Time‘ und der Großteil meiner Blogartikel, die ich als selbstständige Mutter verfasst habe. Ich habe während dieser Zeiten auch Online-Kurse durchgearbeitet und mir wichtige Kenntnisse angeeignet.“
Barbara Reichenbächer – Zwei Stunden Zeit als wertvollste Ressource
„Jeden Samstag und Sonntag hatte ich gesichert 2,5 Stunden Zeit, um neben meiner Angestelltentätigkeit mein eigenes Unternehmen aufzubauen. Es war Gold wert! In diesen Slots habe ich meine Angebote entwickelt, Rechnungen geschrieben und eine komplette Verkaufsseite erstellt, um meine Selbstständigkeit voranzutreiben. Bis dann plötzlich der Mittagsschlaf gestrichen wurde – das hat mich erstmal ins Straucheln gebracht und meine Pläne durcheinandergebracht.“
Schlafenszeit = Businesszeit?
Diese Geschichten zeigen: Wenn das Kind schläft, kann Großes entstehen – aber das bedeutet nicht, dass du dich bis zum Umfallen abrackern musst. Vielmehr geht es darum, kleine Zeitfenster bewusst zu nutzen. Manchmal sind es zehn Minuten, um eine wichtige E-Mail zu schreiben, zwanzig Minuten für eine Social-Media-Strategie oder eine Stunde, um eine neue Idee zu skizzieren. Und manchmal ist es auch einfach nur Zeit, um in Ruhe nachzudenken.
Es geht nicht darum, perfekt organisiert zu sein oder jeden freien Moment in produktiven Output zu verwandeln. Es geht darum, die Gelegenheiten zu erkennen, die der Alltag bietet – und sie nach den eigenen Bedürfnissen zu nutzen. Und wer weiß, vielleicht könntest du in dieser Zeit etwas wunderbares erschaffen? Vielleicht entsteht genau in diesen kurzen, unscheinbaren Momenten dein nächster großer Erfolg.
Jetzt bist du dran, deine Priorität zu setzen.
Hast du dein Business auch „während sie schliefen“ aufgebaut?
Welche Erfolgsgeschichte oder Herausforderung hast du erlebt?
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6 Antworten
Der Artikel ist großartig geworden. Lieben Dank für Eure Einblicke!
Ja, ich finde es auch super spannend, was wir alles in dieser knappen Zeit erreicht haben 🙂
hach ja, da erkenne ich mich auch drin wieder 🙂 Die ersten Jahre habe ich mir das Webdesign-Business tatsächlich auch immer in den Mittagspausen aufgebaut. Ich erinnere mich noch an Videocalls im Dunkeln während Kind 2 neben mir schlief. War nicht immer leicht, aber sehr erfüllend!
Liebe Grüße,
Stefanie
Genau deswegen habe ich vollstes Verständnis dafür, wenn in Zoom Calls die Kamera auch mal ausbleibt, wir haben wahrscheinlich alle schon mal mit schlafendem Kind den ein oder anderen Workshop mitgemacht 😉
So wertvoll und ermutigend!
Danke für diese tollen Erfolgsgeschichten!!
Danke liebe Gunda 🙂