Eine Schlüssel-Kompetenz für dein Business: Hast du sie?

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Hallo? Ist jemand zuhause? Bestimmt hast du dir diese Frage schon x mal gestellt: Vielleicht war es erst kürzlich die Situation mit deinem Sohn oder deiner Tochter: Du sagst es einmal, zweimal, dreimal,…… zehn mal und es passiert GAR NICHTS. Es scheint, als ob deine Botschaft nicht nur durchs eine Ohr rein und durchs andere Ohr rausgeht, sondern sie kommt erst gar nicht an. Und ja, wir alle kennen dieses ätzende Gefühl zwischen Ärgernis und Frustration. Und das gilt nicht nur für die unzähligen Situationen, die wir auf diese Art und Weise mit den Kids erleben, sondern erst recht, wenn dein, in einigen Nacht- oder Extra-Schichten ausgefeilter Kunden-Pitch weder an- noch durchkommt.

Aber warum ist das eigentlich so? Warum kommt manchmal die Botschaft an und manchmal nicht? Warum können manche Menschen andere Menschen erreichen, während dir einfach die „richtigen“ Worte fehlen? Eine spannende Frage, deren Antwort uns beiden nicht nur Zeit, Geld und Nerven sparen kann, sondern im besten Fall auch helfen kann, viel schneller zum Ziel zu kommen. Also – lass uns mal genauer hinschauen.

Grundsätzlich kommt es bei der Kommunikation vor allem auf zwei Dinge an: 1. den eigentlichen Inhalt und 2. den Kontext. Viele Menschen konzentrieren sich insbesondere auf den Inhalt (also das WAS) und weniger auf den Kontext. Und das kann dazu führen, dass die Botschaft eben nicht so ankommt wie gedacht oder gewünscht. Im ersten Moment wirst du vielleicht denken: Naja – wie soll ich denn den Kontext beeinflussen? Ich kann es mir schließlich nicht aussuchen, ob ich jemand gerade im richtigen Moment oder auf dem falschen Fuß erwische. Ich habe übrigens ähnlich gedacht, bis ich vor Kurzem auf einen Artikel gestoßen bin, der erklärt, wie man durch effektive Kommunikation Menschen nicht nur erreichen, sondern auch positiv beeinflussen kann.

Denn genau das ist eine ganz wichtige Schlüsselkompetenz, die du als MomPreneur unbedingt brauchst: egal, ob es deine Kinder, ein Kunde, ein potentieller Partner oder DEIN Partner ist. Fakt ist, du willst oder musst sie auf irgendeine Art erreichen und überzeugen. Neulich hatte ich ja darüber gesprochen, wie hilfreich es sein kann, wenn du ein „Schema F“ in der Schublade ist. Und tada: Hier ist das nächste Schema F, das dir dabei hilft, den Kontext, das heißt insbesondere die Aufnahmebereitschaft deines jeweiligen Gegenübers positiv zu beeinflussen. Das Schema ist nicht auf meinem Mist gewachsen – ich habe es in einem Artikel von Hal Elrod, dem Autor des Miracle Morning, gelesen und fand es so praktisch, dass ich es hier einfach mal mit dir teile.

Das Schema besteht aus 5 Aspekten:

1.     Wertschätzung: Wertschätze deine(n) Zuhörer

2.     Gegenüber: Versetze dich in seine/ihre Schuhe

3.     Bezug: Beziehe alle deine Zuhörer aktiv ein

4.     Mehrwert: Was hab ich davon?

5.     Persönlichkeit: Sei du selbst und hab Mut zur Lücke

1. Wertschätze deine Zuhörer

Hast du das auch schon mal erlebt: Jemand (unbekanntes) ruft dich direkt auf deinem Handy an und redet 20 Minuten ohne Punkt und Komma auf dich ein. Ohne zu fragen, ob es gerade passt und ohne zu erwähnen warum sein oder ihr Anliegen für dich interessant sein könnte? Vermutlich erübrigt sich die Frage, ob die Botschaft ankommt, denn alles worüber du nachdenkst ist, wie du so schnell wie möglich diesen dreisten Anrufer einfach abwürgen kannst. Fakt ist: Menschen haben heute einfach wenig Zeit und oft auch wenig Geduld. Sich das bewusst zu machen und vor allem zu wertschätzen ist eine wichtige Voraussetzung, um die Aufmerksamkeit deines Gegenübers für dich „zu gewinnen“.

Tipps

  • Sage deinem Gegenüber (egal ob es eine Person oder eine Gruppe ist), dass es dir viel bedeutet, dass er/sie sich die Zeit nimmt, dir zuzuhören
  • Sei aufmerksam für die Bedürfnisse und Gefühle deiner Zuhörer. Versuche zu verstehen was gerade in ihnen vorgeht und versuche darauf einzugehen. Als ich beispielsweise einmal ein Meetup hatte, war nicht nur das Wetter mies (Regen + Schnee), sondern zusätzlich haben Bus und Bahn gestreikt. Ich habe das in der Situation direkt angesprochen und mich dafür bedankt, dass alle trotz der schwierigen Umstände gekommen sind.

2. Versetze dich in seine/ihre Schuhe

Eine zweite wichtige Voraussetzung ist es zu verstehen, in welcher Situation sich dein Gegenüber gerade befindet. Wie geht es ihr oder ihm? Was beschäftigt sie oder ihn? Was sind ihre/seine Erwartungen? Wenn dein Partner nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt, dann kannst du dir denken, dass er einfach nur müde, hungrig oder beides ist. Wenn du allerdings einen Blogpost schreibst (wie ich gerade), dann ist das etwas schwieriger. Dennoch: Wenn du deine Zielgruppe kennst, dann solltest du (zumindest in etwa) wissen, was sie beschäftigt. Und wenn du es nicht weißt, dann frag sie! Eine gute Möglichkeit hierfür ist es, eine Umfrage zu machen und auf das Feedback einzugehen.

Tipps

  • Versuche deinen Leser/Zuhörer direkt anzusprechen und idealerweise auf seine/ihre Bedürfnisse einzugehen: Ich schreibe immer mal wieder so etwas wie „Aus der Diskussion in der MomPreneurs Facebook Gruppe/meinen Masterminds weiß ich, dass euch das Thema XY sehr beschäftigt und deshalb möchte ich gerne darauf eingehen.
  • Wenn es verschiedene Möglichkeiten gibt, dann versuche möglichst viele Situationen/Bedürfnisse zu adressieren: Das könnte so aussehen: Vielleicht sitzt du gerade an deinem Schreibtisch oder du liest auf deinem Handy während dein Kind bei einem Kurs ist oder du machst mal eine Pause und brauchst ein wenig Inspiration. Egal wo du gerade bist – ich denke du willst etwas für dich mitnehmen (mir ist das bewusst und deshalb bemühe ich mich, dir für deine Zeit und deine Aufmerksamkeit etwas zu bieten).

3. Beziehe alle deine Zuhörer aktiv ein

Versuche einen direkten Bezug zu den Bedürfnissen deiner Zuhörer oder Leser herzustellen. Wenn der Bezug da ist, dann fühlt sich der Zuschauer oder Leser direkt angesprochen. Und nicht nur das: Im Idealfall entsteht echtes Interesse an dem was du zu sagen hast. Das ist gar nicht so einfach – insbesondere, wenn du einer großen Gruppe gegenüberstehst! In diesem Fall empfiehlt der Autor, die Gruppe in möglichst wenige Untergruppen (2-3) zu gliedern, um diese dann jeweils individuell ansprechen zu können. Vielleicht wird es mit meinem Beispiel, dass ich bei meinem letzten Meetup angewendet habe, ein wenig konkreter: Kategorie 1: Mütter, die bereits ein Business haben; Kategorie 2: Mütter, die noch kein Business haben: Egal, ob du bereits ein Business hast oder noch kein Business: das Thema XY ist in jedem Fall relevant, weil….

Tipp

  • Du kannst das Ganze noch ein wenig persönlicher und relevanter machen, wenn du weißt wie sich jeweils die Verteilung in der Gruppe verhält, indem du vorab fragst „Hand hoch, wer hat bereits ein Business?“ – „Hand hoch, wer noch kein Business hat“. Nehmen wir mal an es ist eine Verteilung von 90% zu 10%, dann kannst du dir dieses Wissen zunutze machen und spontan deinen Vortrag darauf abstimmen, indem du insbesondere auf Punkte eingehst, die für Mütter relevant sind, die bereits ein Business haben. Damit erhöhst du sowohl die Relevanz als auch den Mehrwert für die Zuhörer.

4. Was hab ich davon?

Und jetzt kommt der mit Abstand wichtigste Punkt: Warum soll ich dir zuhören oder was habe ich davon? Gute Beziehungen entstehen durch Geben UND Nehmen. Das ist bei der Kommunikation nicht anders. Und natürlich steigt mein Interesse jemandem zuzuhören, wenn mein Gegenüber direkt und klar formuliert, warum es sich für mich lohnt, ihm meine Zeit  und Aufmerksamkeit zu schenken. Manchmal habe ich das Gefühl, dass das vielen so nicht klar ist, wenn ich immer wieder Anfragen aus der Kategorie „Nehmen“ erhalte, in denen nicht mit einem Wort erwähnt wird, was der Mehrwert für mich dabei ist (Fragen für Studie X beantworten, für Diplomarbeit Sparingpartner sein, Hilfe mein Business funktioniert nicht > kannst du helfen etc.).

Für mich ist „Geben“ eine Art Business-Philosophie, aber manche nehmen einfach die ganze Hand, wenn man den kleinen Finger gibt und das ist nicht OK. Deshalb empfehle ich dir von Anfang an dir zu überlegen, was du geben kannst, um das Interesse deines jeweiligen Gegenübers zu gewinnen. Du wirst sehen, dass sich dieses Investment lohnt!

Tipp

  • Platziere deinen Mehrwert möglichst früh und direkt. Bei einer E-Mail kann das zum Beispiel die Betreffzeile sein, die bewirkt, dass deine E-Mail überhaupt geöffnet wird, in einem Buch kann es der Titel sein und in deinem Vortrag kannst du direkt zu Beginn sagen: In den nächsten 45 Minuten wirst du die wichtigsten 3 Hebel zum Thema XY verstehen, so dass du sie direkt für dein Business anwenden kannst.

5. Sei du selbst und hab Mut zur Lücke

Und das bringt mich zum letzten wichtigen Punkt und hier geht es um DICH als Mensch. Denn Menschen wollen nicht nur die Fakten, sondern wissen wer dahinter steckt: Was befähigt dich hier vorne zu stehen? Was ist DEINE Story? Warum ist das dein Thema? Nochmal: Es geht darum Beziehungen aufzubauen. Und das gelingt besonders gut, wenn du einfach du selbst bist, Persönlichkeit, Gefühle und Schwächen zeigst. Genau das verbindet!

Tipp

  • Erzähle deine Geschichte beispielsweise, dass das Thema XY eine lange Leidensstory für dich war und du dadurch Ansatz XY entwickelt hast, um mehr Menschen mit Problem XY zu helfen.  Schwäche zu zeigen ist eine große Stärke und dadurch kannst du Menschen mehr gewinnen, als du glaubst.
  • Hab Mut zur Lücke! Wenn du vor einem „großen“ Gespräch oder Auftritt nervös bist und den Faden verlierst, dann sag das! Das ist nicht nur menschlich, sondern auch sympathisch!

Fazit

Ich gebe zu: Es ist nicht so einfach das alles immer im Kopf zu behalten. Ich selbst vergesse den einen oder andern Punkt immer wieder. Umgekehrt merke ich, wie es sich wirklich lohnt sich diese Punkte nicht nur bewusst zu machen, sondern vor einem wichtigen Gespräch, einer Präsentation oder einer wichtigen E-Mail konkret vorzubereiten. Wenn du es schaffst deinem Zuhörer, Leser oder einem neuen Kontakt von Anfang an deutlich zu machen WARUM es sich für sie oder ihn lohnt, Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, dann ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass nicht nur das WAS ankommt, sondern darüber hinaus auch mehr dabei rüberkommt.

Probiere es doch einfach mal aus! Vielleicht hilft es dir als Eselsbrücke, dir einfach die Anfangsbuchstaben der fünf Punkte zu merken:

W: Wertschätzung

G: Gegenüber

B: Bezug

M: Mehrwert

P: Persönlichkeit.

Ich bin wie immer gespannt auf dein Feedback oder deinen Kommentar unten! Wir sehen uns in der MomPreneurs Facebook-Gruppe oder auf einem der nächsten MomPreneurs Netzwerk-Treffen.

Titelbild: wavebreakmedia/Shutterstock.com

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